Sehr geehrte Frau Birte Termer,

sie sprechen ein noch offenes, also nicht abschließend geklärtes Fragenfeld an. In der Tat wird zu entscheiden sein, ob Ergotherapeuten die Möglichkeit eröffnet werden soll, an Ganztagsschulen tätig zu sein. Da wir aber in absehbarer Zeit wahrscheinlich keinen weitreichenden Ausbau unserer Schulen zu Ganztagsschulen haben werden, weil einfach das Geld und damit das Personal fehlen, wird sich das von Ihnen beschriebene Problem folglich so schnell nicht stellen.
Vielleicht könnte dieser neue Weg in Pilotprojekten an ersten Schulen zukünftig gegangen werden. Ich persönlich würde diese Einsatzmöglichkeit direkt in den Schulen begrüßen, da eine Vielzahl von Kindern die Hilfe von Ergotherapeuten benötigt und leider nicht alle Eltern diese Möglichkeiten für ihre Kinder ausschöpfen.

Ihre zweite Frage ist grundsätzlich eine Frage, die die Tarifpartner beantworten müssen. Nach nun über 20 Jahren Deutsche Wiedervereinigung muss der Ost-West-Angleich natürlich weiter kontinuierlich erfolgen. Wir dürfen dies aber nicht einseitig betrachten. Einerseits wollen wir höher Löhne, das ist auch legitim. Anderseits wollen die Menschen für bestimmte Dinge, kaum Geld ausgeben. Deshalb müssen wir auch das Verständnis entwickeln, dass man qualitative Dienstleistungen nicht zum Nulltarif bekommt.

Ihre dritte Frage liegt in der Klärung in der Autonomie der Hochschulen. Nach unserem Kenntnisstand gibt es keinen Studiengang für Ergotherapie in Sachsen-Anhalt. Es gibt nur eine Ausbildung zum Ergotherapeuten an Berufsfachschulen.
Ob ein Studiengang sinnvoller ist oder nicht, kann ich persönlich nicht abschließend beurteilen. Ich würde mich aber grundlegenden Überlegungen auch nicht verschließen. Ein Fachgespräch mit Ihnen würde mir sicherlich Aufschluss geben.

M.f.G.

Markus Kurze MdL