Frage an Martin Börschel bezüglich Jugend

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Martin Börschel
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Frage von Ernst N. •

Frage an Martin Börschel von Ernst N. bezüglich Jugend

Sind Sie für eine Ausbildungsplatzabgabe für Betriebe, die nicht ausbilden?

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Sehr geehrter Herr Neweling,

wir wollen eine Ausbildungsgarantie für alle jungen Menschen, die jeder und jedem eine Ausbildung auf qualitativ hohem Niveau ermöglicht. Auch wenn die Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen und die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses vor allem in der Verantwortung der Wirtschaft liegen, erfordert dies eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Politik, Agentur für Arbeit und Berufskollegs. Dabei ist die Wirtschaft angemessen finanziell zu beteiligen. Es ist eine der dringendsten Aufgaben, wieder mehr Ausbildungsplätze im dualen System zu schaffen. Die Ausbildungsgarantie bezieht sich nicht nur auf Schulabgänger, sondern auch auf Altbewerber. Jede und jeder hat auch eine zweite Chance verdient.

Die kommunalen und landeseigenen Betriebe sind bei der Ausbildung in der Pflicht. Sie müssen Standards bei der Ausbildungsqualität setzen und auch über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Die Stadtwerke Köln und auch die Stadtverwaltung Köln leisten einen guten Beitrag bei der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen.

Wir werden bis zu 5000 zusätzliche Ausbildungsplätze mit hohem Praxisanteil öffentlich finanzieren, um den Ausbildungsmarkt in der Krise zu stabilisieren. Dies ist sinnvoller, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Unkoordinierte und nicht zielgerichtete Fortbildungsmaßnahmen, die nur zu einer Versorgung in „Warteschleifen“ führen, lehnen wir ab. Stattdessen werden wir in Zusammenarbeit mit den örtlichen Übergangssystemen Profiling-Maßnahmen mit anschließenden passgenauen Qualifizierungsmaßnahmen unterstützen.

Wir wollen kleine und mittlere Unternehmen, die im Verbund mit anderen Unternehmen oder einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte ausbilden, weiter organisatorisch und finanziell unterstützen. Der von uns initiierte Ausbildungsbonus ist auf alle unversorgten Jugendlichen auszuweiten. Dazu schlagen wir die Zahlung einer Prämie von 2000 Euro an kleine und mittlere Betriebe vor, wenn diese einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen. Weitere 2000 Euro soll das Unternehmen erhalten, wenn der Auszubildende die Kammerprüfung besteht.

Sollten diese Maßnahmen und Anreize nicht greifen und es somit keine substantiellen Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt geben, müssen wir uns als Option eine Ausbildungsplatzabgabe offen halten.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Börschel