Frage an Matthias Bartke bezüglich Verkehr

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Matthias Bartke
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Frage von Meike Dr. P. •

Frage an Matthias Bartke von Meike Dr. P. bezüglich Verkehr

Wieso wird nicht mehr über eine Verlegung des Flughafens diskutiert?
Inzwischen ist auch in Othmarschen (Rand Ottensen) der Fluglärm unerträglich!
Die innerstädtische Fläche des Flughafens mit Anbindung an den HVV und Straßen wäre m.E. doch deutlich besser für die Entwicklung eines neuen Wohngebietes geeignet als z.B. die Wohnraumverdichtung in Othmarschen. Hier als Beispiel die Othmarscher Höfe genannt. Ein Verkehrskonzept für die zusätzlichen Autofahrer fehlt völlig. Der geplante Bau einer neuen S-Bahn Station reicht da niemals aus! Dies wird sich durch die weiteren Bauvorhaben noch eklatant verstärken.
In Fuhlsbüttel gibt es auf dem Flughafengelände große Flächen!
Die Lärmbelastung in der Stadt würde sich deutlich reduzieren!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dr. Plehn,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Fluglärm in Hamburg. Insbesondere in meinen "Stadtteilgesprächen zur Bundespolitik" begegnet mir das Thema immer häufiger. Die Menschen im Bezirk Altona fühlen sich durch den Fluglärm massiv gestört. Ich kann das sehr gut nachvollziehen und habe daher noch in diesem Monat ein Gespräch mit der Hamburger Fluglärmschutzbeauftragten vereinbart. In dem Gespräch will ich insbesondere ausloten, ob es bundespolitische Einflussmöglichkeiten zur Reduzierung des Fluglärms gibt - z. B. Verbot von Flachstarts.

Es hat in der Vergangenheit viele Überlegungen zu Alternativflugplätzen in der Umgebung Hamburgs gegeben. Ich fand Anfang der neunziger Jahre den Gedanken gut, den russischen Militärflughafen Parchim als gemeinsamen Charterflughafen für Hamburg und Berlin zu nutzen. Die Anreise sollte mit dem Transrapid erfolgen. Das hätte kaum länger gedauert als heute mit der S 1. Dieser Gedanke blieb aber Utopie. Realistischer waren dann allerdings Überlegungen, einen völlig neuen Großflughafen in Kaltenkirchen zu bauen, aber auch das Projekt wurde leider nie verwirklicht und 2013 gänzlich zu den Akten gelegt. Ich habe das damals sehr bedauert.

Mir erscheint es kurzfristig am realistischsten, auf Start- und Landezeitenbegrenzungen und auf Flüstertriebwerke zu setzen. Die Fluggesellschaften sollten hier in die Pflicht genommen werden und bei Verstößen sollten harte Konventionalstrafen gefordert werden. Bei einem städtischen Flughafen muss auf die Anwohner Rücksicht genommen werden.

Ihre Überlegungen zur Entwicklung der Flächen am Flughafen finde ich richtig. Allerdings können wir das hoch gesetzte Ziel von 12.000 Wohnungen jährlich nur erreichen, wenn wir alle verfügbaren innerstädtischen Flächen nutzen.

Ihre Kritik an der Anbindung der Othmarscher Höfe habe ich nicht ganz nachvollzogen: Die S-Bahnstation Bahrenfeld ist fußläufig schnell erreichbar und die Autobahnauffahrt zur A 7 ist um die Ecke - besser geht´s eigentlich nicht. Dasa Verkehrskonzept für Autofahrer muss in Hamburg doch lauten, weg vom Auto und hin zu Bahnen und Bussen. Deswegen ist der Bau eines neuen S-Bahnhofes Ottensen und die Verdichtung der S 1-Takte nach Wedel in meinen Augen der richtige Weg.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Bartke