Was tun Sie für eine Verbesserung des Gesundheitswesens und des Umfelds insbesondere bei tödlich verlaufenden Erkrankungen z.B. bei der Diagnostik und Behandlung von Fehlgeburten

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Matthias Bartke
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Frage von Susanne K. •

Was tun Sie für eine Verbesserung des Gesundheitswesens und des Umfelds insbesondere bei tödlich verlaufenden Erkrankungen z.B. bei der Diagnostik und Behandlung von Fehlgeburten

seit 10 Jahren erlitt ich Fehlgeburten. Es kostete mehrere Jobs (Kündigung dannach). Notwendige Diagnosen finden nicht statt, Kuren gibt es nicht. Finanzielle Untersützung für Arztrechnungen gibt es meist nicht. Behandlungen werden von Seiten des Arztes in Frage gestellt, da Regressforderungen drohen oder kein Budget da ist . Teilweise keine Arztbehandlung (keine zeitnahe Termine, kein Geld für Diagnosen "die Laboruntersuchung belastet mein Budget zu sehr".. Ich bin an die GKV herangetreten und die sehen die Behandlung mit Immunglobulinen (hilft bei Autoimmunerkrankungen, bei schweren bakteriellen Infektionen) nicht als notwendig an, da es sich bei Fehlgeburten ja um keine "tödlich verlaufende Erkrnakung handelt" und es nicht erwiesen ist dass es was bringt.. Eine zeitnahe Antwort ist ebenso wenig zu erwarten. Der Tod von 8 Embryonen und nachweislich mehr als 40 weiteren Lebewesen die sterben müssen ist einer GKV egal. Nachweislich hilft es, nur zahlen will man nicht!!!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Koch,

vielen Dank für Ihre Frage und die Schilderung Ihrer persönlichen Situation.

Mein tief empfundenes Mitleid für Ihre Fehlgeburten. Es tut mir sehr leid, dass Sie diese schlimmen Erfahrungen machen mussten und nicht die Unterstützung des Gesundheitssystems erfahren haben, die Sie brauchten.

In der Corona-Krise wird einmal mehr deutlich, dass Gewinnmaximierung und Kostenminimierung nicht das Maß aller Dinge sein dürfen. Im Gesundheitssystem wurde zu viel „auf Kante genäht“. Der Gesundheitssektor braucht wieder mehr politische Aufmerksamkeit.

Frauen, Männer und Kinder haben besondere gesundheitliche Bedürfnisse, die bei ihrer Gesundheitsversorgung und der Prävention berücksichtigt werden müssen. Doch die Gesundheitsforschung, Ausbildung und Versorgungspraxis orientieren sich zumeist an Daten von weißen, männlichen erwachsenen Probanden – das will die SPD ändern.

Eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung kann am besten durch eine Neuordnung der Rollenverteilung zwischen ambulantem und stationärem Sektor  gelingen. Wir brauchen eine gute Koordination und Kooperation der medizinischen, psychotherapeutischen und pflegerischen Berufe.  Die SPD strebt eine stärkere Öffnung von Krankenhäusern für ambulante, teambasierte und interdisziplinäre Formen der Versorgung an.

Aber vor allem braucht ein leistungsfähiges Gesundheitssystem eine stabile und solidarische Finanzierung. Steuerzuschüsse und Investitionsmittel sollten mit klaren Zielvorgaben für die Reform des Systems verbunden werden. Die SPD will eine Bürgerversicherung einführen. Das bedeutet: Gleich guter Zugang zur medizinischen Versorgung für alle, eine solidarische Finanzierung und hohe Qualität der Leistungen. Der Staat muss deshalb sicherstellen, dass die Leistungen der Gesundheitsversorgung den Bedürfnissen derer entsprechen, die sie benötigen.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Bartke