Frage an Matthias Dietrich bezüglich Umwelt

Matthias Dietrich, Bewerber der ÖDP im Wahlkreis 42 Pforzheim
Matthias Dietrich
ÖDP
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Frage von Daniel H. •

Frage an Matthias Dietrich von Daniel H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dietrich,

wie stehen Sie zur Jagd?
Ich interessiere mich für Ihre Partei aber zu diesem Thema ist mir bisher keine Stellungnahme untergekommen.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

Mit freundlichen Grüßen

D.H.

Matthias Dietrich, Bewerber der ÖDP im Wahlkreis 42 Pforzheim
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Haischer,

auch mir ist keine offizielle Stellungnahme der ödp bekannt. Meine persönliche Meinung ist wie folgt: Weder befürworte ich die Vorgehensweise der Jäger in der Vergangenheit noch halte ich Jäger für überflüssig. Die Aufgaben der Jäger sollten vermehrt im Bereich Arten- und Landschaftsschutz liegen. Dass es der Natur am besten ginge, wenn man sie gänzlich sich selbst überlässt, halte ich für Wunschdenken. Ein großer Teil deutscher Naturschutzgebiete enthält vom Menschen geschaffene Landschaften (Heide, Lichtungen usw.), die Grundlage für den Artenreichtum sind und erhalten werden sollten. Andererseits bin ich der Meinung, dass die menschlichen Eingriffe in die Natur möglichst gering gehalten werden sollten. Konsequentes Vorgehen halte ich übrigens bei Tier- und Pflanzenarten für notwendig, die von Übersee eingeschleppt wurden und den heimischen Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum wegnehmen, z. B. Waschbären. Jagd darf nicht an Symptomen von Ungleichgewichten in der Natur herumdoktern, sondern muss die Gründe für Ungleichgewichte erkennen und dazu beitragen, diese zu beseitigen. Übermäßiger Wildbestand ist teils hausgemacht, z. B. durch Winterfütterung. Jagd, die nur dem Erwerb von Trophäen oder dem Spaß dient, gehört abgeschafft. Keinesfalls dürfen Tierarten bejagt werden, die selten sind. Grundsätzlich sollten wir in Deutschland mehr Mut zur Wildnis haben. Zu einer solchen Wildnis gehören auch Luchs und Wolf. Allerdings sind auch die Belange der Schafzüchter zu beachten, die um ihre Herden fürchten. Da sind Entschädigungsregelungen erforderlich. Grundsätzlich ist es aber in Deutschland nicht so, dass Wildtiere die Lebenswelt der Menschen gefährden, sondern es ist vielmehr die Lebenswelt der Wildtiere durch den Menschen gefährdet. Dazu trägt auch die unsägliche Verkehrs- und Siedlungspolitik der Bundes- und der hiesigen Landesregierung bei. Ständig fortschreitende Zersiedelung führt zu immer mehr Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Tier. Fazit: Jagd ja, aber sie muss ökologisch verantwortlich gehandhabt werden.

Mit freundlichem Gruß

Matthias Dietrich