Frage an Matthias Nölke bezüglich Bildung und Erziehung

Ein Bild des Abgeordneten Matthias Nölke vor der Innenkuppel des Reichstagsgebäudes
Matthias Nölke
FDP
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Frage von Philipp S. •

Frage an Matthias Nölke von Philipp S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Nölke,

wie stehen Sie zum Thema G-8?

Vielen Dank

Phil. Sacher

Ein Bild des Abgeordneten Matthias Nölke vor der Innenkuppel des Reichstagsgebäudes
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Sacher,

zunächst vielen Dank für Ihre Frage.

Grundsätzlich befürworte ich G 8, also Abitur nach 12 Jahren Schule. Denn die hessischen Schüler konkurrieren heutzutage nicht mehr nur mit Schülern aus anderen Städten oder Bundesländern, sondern mit Absolventen aus ganz Europa. Im Durchschnitt starten Studenten in Deutschland mit 25 oder 26 Jahren in das Berufsleben, wohingegen Absolventen aus anderen EU-Staaten dann teilweise schon mehrere Jahre Berufserfahrung nachweisen können. Dies kann bei Bewerbungen zu deutlichen Nachteilen für deutsche Absolventen führen. Indem man bereits mit frühkindlicher Bildung beginnt und eben bereits nach 12 Jahren Abitur macht, kann man verhindern, dass es dann bei Bewerbungen zu solchen Benachteiligungen kommt.

Auch sollte Hessen nicht das einzige Bundesland sein, in dem Abitur nach 13 Jahren gemacht wird. Wenn z.B. die Eltern aus beruflichen Gründen in ein anderes Bundesland ziehen müssen, besteht die große Gefahr, dass das Kind dann in der neuen Schule nicht mitkommt oder sogar eine Klasse wiederholen muss. Des Weiteren sollte jetzt nicht versucht werden, das Rad wieder auf Kosten der Schüler zurückdrehen zu wollen, indem man G 8 wieder abschafft. Dies würde nur erneut zu Unruhe und Stress an den Schulen führen. Schüler, Lehrer und Eltern haben das Recht auf eine langfristig geplante und verlässliche Bildungspolitik.

Leider lief die Umstellung auf G 8 unter der CDU-Alleinregierung ziemlich katastrophal. Da besteht dringender Handlungsbedarf. Die Lehrpläne müssen "entrümpelt" und mehr Lehrer eingestellt werden. Das Rezept für gute Bildung heißt in erster Linie gute Lehrer und kleine Klassen. Des Weiteren muss der Unterricht so geplant werden, dass die Schüler nicht mit 14-Stunden-Tagen überfordert werden, wie es momentan an vielen Schulen leider der Fall ist.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen und stehe Ihnen für Rückfragen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Nölke