Sehr geehrter Herr H.,

in unserem Grünen Bundestagswahlprogramm heißt es: "Jedes Kind hat ein Recht auf eine gute Schule, egal, wo es lebt." Mit einem Bundesmodellprogramm wollen wir Schulen in benachteiligten Regionen und Quartieren stärken, um für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Dazu gehört gerade auch die Unterstützung von Kindern, die noch nicht oder nicht ausreichend Deutsch sprechen.

Zu Ihrer Frage nach einer „Kinderhortverpflichtung“: Damit in den Schulen nicht schon mittags Schluss ist, stehen wir für einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung und Ganztagsbetreuung für jedes Grundschulkind ab dem Jahr 2025.

Unser Bundesmodellprogramm sieht vor, dass Teams aus Lehrkräften, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Psycholog*innen an den genannten Schulen eine individuellere Förderung und Vorsorgearbeit ermöglichen – und Lernlücken schließen. Zudem werden wir verstärkt für eine Förderung der deutschen Sprache, für Deutsch als Zweitsprache sowie Alphabetisierungsangebote sorgen, um deutsche wie auch muttersprachliche Sprachfertigkeiten zu fördern. Wichtig ist es uns auch, die Kooperation mit den Eltern zu verbessern.

Ganz aktuell: Damit alle Kinder und Jugendliche gut aus der Pandemie-Krise kommen, wollen wir Grüne das Nachhilfeprogramm der Bundesregierung unter anderem um zusätzliche Sprachförderung sowie um Beratung und Einzelfallhilfe für Schüler*innen ergänzen.

Natürlich beginnt der Spracherwerb früher. Kindertagesstätten haben als Orte früher Bildung einen entscheidenden Anteil daran. Aus Neugier und Entdeckungslust wird hier der Grundstein fürs Lernen gelegt. Mit einem Bundesqualitätsgesetz wollen wir Grüne für beste Qualität in diesen Einrichtungen sorgen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen damit gut beantworten. Selbstverständlich stehe ich Ihnen für weitere Rückfragen zur Verfügung, z.B. auch im persönlichen Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen,

Niklas Wagener