Sehr geehrter Herr B., 

ein zweiter Nationalpark wäre für die Mehrheit der Menschen vor Ort ein Gewinn. Eine kritische Haltung einiger Kreistagsfraktionen ist nicht mit der Meinung der Mehrheit oder gar der Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis gleichzusetzen.

 In den letzten fast 20 Jahren hat sich der Nationalpark Eifel, der bislang einzige Nationalpark in NRW, zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt – für den Artenschutz und für die regionale Entwicklung. Nationalparke sind nicht nur Hotspots der biologischen Diversität, Lebensräume für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten, bieten großartige Möglichkeiten des Naturerlebens und der Umweltbildung; Nationalparke sind Motor auch für einen nachhaltigen Naturtourismus und haben positive Effekte auf die Entwicklung und Beschäftigung im ländlichen Raum. Die Region um einen Nationalpark profitiert wirtschaftlich von einer Ausweisung. Eine Studie aus den Jahren 2014/2015 zeigt, dass der Nationalpark Eifel in der Region bei damals 870.000 Besuchen einen Bruttoumsatz von über 30 Millionen Euro bewirkte, das entspricht rechnerisch 674 Arbeitsplätzen. Ein Gutachten zu den aktuellen regionalökonomischen Effekten ist in Auftrag gegeben worden und wird demnächst vorliegen. 

Die Landesregierung setzt beim Prozess für einen zweiten Nationalpark auf den Dialog vor Ort und entkräftet mögliche Bedenken mit überzeugenden Fakten. Die von der Landesregierung vorgeschlagenen Gebiete – Egge, Arnsberger Wald, Ebbegebirge, Rothaarkamm, Hürtgenwald und Reichswald wären alle für einen zweiten Nationalpark geeignet.

Mit freundlichem Gruß

Norwich Rüße

__________________________

Norwich Rüße MdL

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender,
Sprecher für Landwirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW

Platz des Landtags 1,

40221 Düsseldorf

Tel.:   0211 884-4497

Fax:   0211  884-3543

Mail: norwich.ruesse@landtag.nrw.de

www.norwich-ruesse.net

www.gruene-fraktion-nrw.de