Frage an Ole Thorben Buschhüter von Martina F. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Buschhüter,
ich habe mehrere Fragen bezüglich der Taktung des HVV.
Während des Berufsverkehrs und am Tage zwischen 6:00 und 22:00 (mo-sa) hat man im HVV ein recht gutes Angebot bezüglich Taktung und Anschlüssen. Verlässt man diesen Zeitraum, so ist die Tacktung und das Angebot äußerst dürftig. So benötigte ich als ich noch im Schichtdienst gearbeitet habe zur Frühschicht (Beginn 7:00) in der Woche ca. 30min, würde ich nicht mehr als 30min Fußweg in Kauf nehmen, so würde ich am Sonntag mehr als 2,5 Stunden benötigen, so brauche ich 1,5h, also die dreifache Zeit. Der erste Bus beispielsweise am der Haltestelle "Rönkkoppel" fährt statt um 6:00 erst um 7:45 am SO, so muss man zu Fuß zur U-Farmsen laufen (ca.15min zu Fuß).
Auch die Linie 277 fährt am Sonntag bis 8:22 nur im 40-Minuten Takt, die Metrobuslinie ebenfalls bis 8:00. Der erste Schnellbus 37 am Sonntag fährt erst um 9:00 am Bramfelder Dorfplatz los, um nur einige Beispiele zu nennen.
Und die Busse sind meist recht voll. Insbesondere an den Wochenenden sind abends/nachts die Busse proppe voll. Ein Beispiel ist hier wieder die Linie 277, welche ab 23:00 ab Barmbek am FR/SA nur im 40min Takt fährt, insbesondere zwischen 23 und 1 Uhr ist der Bus teilweise so voll, das Fahrgäste teilweise nicht mehr mitfahren können.
Ist es geplant langfristig bei immer mehr Fahrgästen im HVV auch die Tacktung in den Randzeiten zu verbessern, so dass man auch schon am Sonntag um 6:00 zur Arbeit fahren kann? Ist dort ein durchgehender 20min Betrieb, wie bei den Bahnen geplant?
Ich sehe es so, dass man langfristig mit dem HVV so flexibel sein muss wie mit dem eigenen Auto. Dazu möchte ich zu jeder Zeit zur Bushaltestelle gehen können und schnell an mein Ziel kommen, egal, ob es Montag 6:00 ist oder eben Sonntag 6:00. Oder nach Hause kommen von der Spätschicht zwischen 22:00 und 23:00.
Viele Grüße
M. Fischer
Sehr geehrte Frau Fischer,
vielen Dank für Ihre Frage. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion und der Senat streben die "Optimierung des Bussystems zu einem der modernsten in Europa" an. Die vielen Fragen, die ich hier zum Thema Angebotsgestaltung im HVV-Busverkehr erhalte, zeigen mir, dass seitens der Fahrgäste ein hohes Interesse an einem attraktiven Bussystem besteht und dass wir insoweit mit unserer Zielsetzung auf dem richtigen Weg sind. Konkret hat der Senat in seinem Arbeitsprogramm hierzu festgelegt: "[Wir werden] das vorhandene Bussystem ausbauen und modernisieren, um den zusätzlichen Bedarfen im ÖPNV Rechnung zu tragen. Wir werden die Kapazitäten des Bussystems steigern, zusätzliche und größere Busse anschaffen, weitere Busspuren einrichten, Vorrangschaltungen von Ampeln einrichten und Haltestellenbuchten umbauen. Alle diese Maßnahmen sollen Schnelligkeit und Komfort des Busverkehrs steigern."
Ihre konkrete Frage, ob es langfristig geplant ist, auch die Taktung in den Randzeiten zu verbessern, kann ich Ihnen derzeit nur insofern beantworten, als dass es unser erklärtes Ziel ist, das Bussystem bedarfsgerecht auszubauen. Das heißt aber auch, dass nicht zu allen Tageszeiten ein gleich dichter Takt angeboten werden kann, wenn die Nachfrage sonntagsfrüh deutlich geringer ist als in der Hauptverkehrszeit an Werktagen. Insoweit muss ich Sie vorsorglich um Verständnis bitten, wenn wir Ihre hohen Erwartungen vielleicht nicht immer werden erfüllen können. Denn auch mit der politischen Prioritätensetzung für die Optimierung des Bussystems werden wir nicht umhinkommen, die gegebenen Ressourcen effektiv einzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter