Frage an Ole Thorben Buschhüter bezüglich Verkehr

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Ole Thorben Buschhüter
SPD
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Frage von Holger S. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Holger S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Buschhüter,
in einer aktuellen Umfrage der größten Störfaktoren im HVV der Mopo ( http://www.mopo.de/nachrichten/noch-mehr-hvv-nervensaegen-von-knoblauch-fahnen-und-nagel-knipsern,5067140,16577948.html ) lagen die Handytelefonierer auf Platz 1.

Ich selbst bin gestern gut 40 Minuten mit der S1 gefahren und hatte nicht eine Minute Ruhe wo nicht mindestens drei Leute quer durch den ganzen Waggon geschriehen hat. Der HVV wirbt mit Plakaten wo eine Frau im Bus schläft, bei dem Krach kann man aber nicht abschalten oder gar schlafen.

Ihre Kollegen der SPD haben in der Zeit des CDU Senats ein Handyverbot gefordert ( siehe http://www.bild.de/regional/hamburg/spd/in-bussen-und-bahnen-5275834.bild.html ). Stehen Sie zu diesem Vorstoß heute immer noch? Wie ist Ihre Idee um diesem Problem zu begegnen?

Schließlich sollen nicht mehr so viele Handys aus dem Fenster fliegen ( http://www.welt.de/regionales/hamburg/article107305025/Fahrgast-schmeisst-Handy-aus-dem-S-Bahn-Fenster.html ).

Viele Grüße
Holger Stahmer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Stahmer,

vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst einmal war die Forderung nach einem Handyverbot in Bussen und Bahnen im Sommer 2008 keine Forderung der SPD-Fraktion, sondern zweier SPD-Abgeordneter. Stein des Anstoßes war damals nicht das zu laute Telefonieren, sondern "das Klingeln von Mobiltelefonen, das Schreiben von Kurzmitteilungen ohne ´Stummschaltung´ der Signaltöne, das laute Ab- und Vorspielen von Musiktiteln und Klingeltönen in Bussen und Bahnen" (siehe Drucksache 19/804, http://www.buergerschaft-hh.de/Parldok/tcl/PDDocView.tcl?mode=show&dokid=23522&page=0). Ob die beiden zu diesem Vorstoß weiterhin stehen, müssten Sie bitte sie fragen.

Mich nervt zu lautes Telefonieren in Bussen und Bahnen auch und es ist auch schon vorgekommen, dass ich mich deswegen umgesetzt habe. Es kommt auch vor, dass ich selbst in Bussen und Bahnen telefoniere, wobei ich mich allerdings nicht zu den Schreihälsen zähle und hoffe, niemanden zu stören. Schon jetzt steht in den HVV-Beförderungsbedingungen (§ 4 Abs. 1), dass sich die Fahrgäste bei Benutzung der Betriebsanlagen und Fahrzeuge so zu verhalten haben, wie es die Rücksicht auf andere Personen gebietet. Das sollte ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein. Dort steht auch ausdrücklich (§ 4 Abs. 2 Nr. 3), dass es Fahrgästen untersagt ist, Gegenstände aus den Fahrzeugen zu werfen - trotzdem ist es geschehen.

Ich würde nicht so weit gehen wollen, das Telefonieren in Bussen und Bahnen gänzlich zu verbieten. Was kommt dann als Nächstes? Zu lautes Unterhalten mit anderen Fahrgästen? Das kann für Unbeteiligte ja genauso anstrengend und nervenaufreibend sein. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme gäbe es diese Probleme nicht. Anstand und Höflichkeit aber lassen sich nicht verordnen.

Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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