Sehr geehrter Herr Sensburg,

danke für die prompte Antwort, die m.E. allerdings eher enttäuschend und zumeist leider fehlerhaft ist.

Denn 1. ist nicht der Export, sondern die Binnennachfrage nach Konsum- u. Investitionsgütern das Rückgrat der dt. Wirtschaft, weil sie einen doppelt (!) so großen Anteil am BIP wie der Export haben. Des weiteren ist der von Ihnen für Deutschland beschworene „Zusammenbruch der Wirtschaft“ mit „5 Millionen Arbeitslosen“ m.E. schlichtweg populistische Propaganda zur Rechtfertigung getroffener Entscheidungen. Die Ökonomieprofessoren Flassbeck, Hankel, Sinn sind hier, was die von Ihnen aufgezeigten Folgen für Deutschland betrifft, übrigens völlig anderer Meinung als Sie und sehen eher in der jetzigen Politik die schlimmeren Folgen für Deutschland, weshalb sie grade heute einen von 172 (!) Ökonomieprofessoren unterschriebenen, dringenden Aufruf hierzu an Bürger und Abgeordnete veröffentlichten.
2. hat die Regierung Merkel/u.a. die Schulden nicht reduziert, sondern mehr zusätzliche Schulden als jede andere Regierung bisher gemacht. Und derzeit bei 4 Jahren Dauerkrise von einer vorhandenen „Stabilitätsunion“ zu sprechen ist doch wohl gelinde gesagt ein schlechter Scherz.
3. werden die Beteiligungsrechte des Bundestags hinsichtlich der Haushaltssouveränität m.E. klar tangiert, zugunsten einer weiteren europäischen Zentralisierung ohne ausreichende demokratische Kontrollmöglichkeiten und damit Legitimation.
4. wo wir ohne Merkel/CDU-Einsatz heute wären, fragen Sie :
wenn die Regierungen nicht primär Banken-, sondern Bürgerinteressen gewahrt hätten (wie dies z.B. Schweden 1991 tat) und nicht die No-Bail-Out-Vertragsregel gebrochen, sondern die Finanzmärkte endlich an die Kette gelegt hätten, wären wir in Europa sicher in einer weniger desaströsen Lage und nicht in einer vertragswidrigen Haftungs- u. Transferunion, deren Schulden noch unsere Kindeskinder zurückzahlen müssen. (leider nur 2000 Zeichen sendbar)

Liebe Grüße

K.Hülsmann