Guten Morgen

auch mit dem Wissen eines Architekten kann ich Ihnen die Frage sicher nur unbefriedigend beantworten. Die Metropolregion München zieht sich bis nach Kaufbeuren. In dieser Region ist Wohnraum leider sehr knapp, aber das wissen Sie bereits. Warum das so ist? München hat einen sehr hohen Freizeitwert was Firmen zu schätzen wissen und sich deshalb hier ansiedeln. Jede neue Firma zieht auch mehr Personen an die in unserer Region arbeiten und wohnen wollen. Insofern hat man Jahrzehnte Gewerbeflächen neuen Wohnprojekten bevorzugt. Wir benötigen also deutlich mehr Grund für Wohnbauvorhaben. Wie mein Freund ein Landwirt immer sagt" Grund und Boden ist nicht vermehrbar". Bedeutet für alle die Flächen haben möchten, dass diese in direkter Konkurrenz mit Landwirten stehen die Flächen für ihre Betriebe benötigen, Firmen die Flächen für Gewerbe benötigen, aufgrund der unfassbar schönen Landschaft stehen die Wünsche auch in Konkurrenz zum Natur- und Landschaftsschutz. Und so dauern Ausweisungen von Bauflächen und auch der nötigen Infrastruktur einen lange Zeit um all die Wünsche berücksichtigen zu können. Ihn den Gebieten auf denen Baurecht besteht treffen sich alle die bauen wollen was die Preise nach oben treibt. Dazu kommt das jeder der Vermögen hat ob ansässig oder aus dem Ausland in genau so einer Metropole gern investieren und die haben in der Regel mehr Geld als jemand der sich etwas aufbauen möchte. Dazu kommt dass man in den zumeist ländlich geprägten Strukturen noch die bestehende Identität eines Ortes nicht zu stark verändern  möchte. Insofern wird man nicht einfach jedes Haus um ein zwei oder mehr Stockwerke erhöhen.

Derzeit stehen wir an einem Punkt an dem die Zinsen gegen null gehen, jeder was vom Kuchen des vielen Geldes haben möchte  und nicht nur die Preise für Grund stetig steigen sondern auch Rohstoffe und damit die Bauwerke (Material, Lohn..)  ansich teurer  werden. Und Sie hören vermutlich von der Bank dass Sie ein gutes Einkommen haben aber selbst das nicht mehr für eine Finanzierung  reicht.

Die Politik muß einen Weg finden Bauland für Einheimische einen Vorrang zu gewähren und selbst dies wird nur bedingt etwas helfen. Denn in Tirol gibt es solche Möglichkeiten und trotzdem haben die Menschen um Innsbruck mit ähnlich hohen Preisen zu kämpfen.

Ein weiterer Punkt wäre Arbeitsplätze in ländlichen Regionen zu fördern wo es eher die Tendenz gibt, dass Einwohnerzahlen vonGemeinden sinken. Hier gibt es Bauland und Wohngebäude.

Und ein großer Punkt wäre noch die Nachverdichtung in städtischen Bereichen wo man sicher das eine oder andere Geschoss mehr bauen könnte.

Dazu müssen aber auch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradstraßen stark ausgebaut werden, damit der Bedarf an Stellplätzen von Pkw... in Form des Nachweises in Stellplatzsatzungen verringert werden kann. Denn im Nachweis von Stellplätzen liegt oft eine unüberwindbare Hürde. Die Möglichkeit Wohnungen zu schaffen hängt direkt an der möglichen Anzahl von Stellplätzen die man nachweisen kann. Und wenn man es genau sieht gleich doppelt denn am Arbeitsplatz muß ein Arbeitgeber den Nachweis auch führen und somit wird wieder wertvoller Baugrund benötigt.

Zum Schluß könnten die Gemeinden in dieser Zeit extremen Wohnungsmangels, sich verstärkt auf die Ausweisung von Mehrfamilienhäusern oder gereiten Häusern konzentrieren. 

Ich wollte Ihnen meine Sichtweise zu dem Thema aufzeigen kann aber  natürlich keinen pauschalen Lösungsvorschlag anbringen.