Sehr geehrte Frau M.,

in dem Ende 2020 geänderten Abschnitt des Thüringer Waldgesetzes geht es nicht darum, Waldgebiete zu zerstören, die wichtig für unser Ökosystem sind. 

Es geht darum, im Einzelfall zu prüfen, ob bestimmte Waldflächen, die durch den Borkenkäfer schwer geschädigt wurden, gerodet und sinnvoll für die Windkraft genutzt werden können.

Dieser Änderung gab das Bundesverfassungsgericht im November 2022 recht.

Mehr Windenergie in Deutschland und auch in Südthüringen ist eine bedeutende Stellschraube, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Die Art wie wir in den vergangenen Jahrzehnten Energie über fossile Energieträger wie Öl und Gas gewonnen haben, hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Erde immer weiter erwärmt. Die Fichtenmonokulturen, die man im Thüringer Wald oder im Thüringer Schiefergebirge oft sieht, sterben unter dem Einfluss der Trockenheit und durch Schädlingsbefall ab. Deswegen kann es im Einzelfall sinnvoll sein, diese abzuholzen, um einerseits Platz für Windenergie und andererseits Platz für Aufforstung mit klimaresilienten Mischwäldern mit Douglasien, Eichen oder auch Ahorn zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Bütikofer