Frage an René Röspel bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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René Röspel
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Frage von karl-heinz z. •

Frage an René Röspel von karl-heinz z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Röspel,

es ist immer wieder schön, zu sehen und zu hören,daß die armen Bundestagabgeordeten so wenig verdienen.
Wo bleiben vergleichbare Erhöhungen für Rentner und Bedürftige? Wieviel Ihres so geringen Einkommens spenden Sie für die Küche im Hagener CVJM? Da sind doch die Verlierer aller Reformen.

Um in Hagen (Ihrem Wahlkreis) einen Kindergartenplatz , in Wohnnähe zu bekommen, muß man das noch Ungeborene anmelden. Von den Kosten wollen wir nicht reden.

Für Sie kein Problem. Kindergarten nebenan , mit super Personal.

Ich glaube es wäre mal an der Zeit, daß alle Bundestagsabgeodneten, mal für ein Jahr, wie ein Normalbürger leben würden.

schönen, finanziell abgesicherten Tag

wünscht

Karl-Heinz Zirkler

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Zirkler,

vielen Dank für Ihre Frage vom 17. November 2007 zum Thema Diätenerhöhung.

Vielleicht habe ich als Abgeordneter meine Entschädigung schon deshalb verdient, weil von mir jedenfalls zu Recht erwartet wird, dass ich anderen gegenüber ohne Vorbehalte, Unterstellungen oder Vorverurteilungen gegenüberzutreten habe – anders als nicht wenige Zuschriften wie auch diese email.

Ich habe nie behauptet und werde das auch nicht tun, Abgeordnete seien „arm und würden wenig verdienen“. Ich habe keinen Grund zu klagen, ich kann meine Familie gut ernähren. Aber ich weiß auch, gerade nach den Recherchen der letzten Wochen im Zusammenhang mit der Debatte um die Diätenerhöhung, dass wir nicht unverhältnismäßig viel verdienen. Allein über die Umrechnung meiner Wochenarbeitszeit wird das deutlich. Dass ich eine Rentenerhöhung begrüßen würde, die Zusammenhänge aber andere sind, habe ich ausführlich in der Antwort auf Herrn Loocks Frage ausgeführt. Und die zunehmend wichtigere Frage, wie der Sozialstaat gesichert werden und Bedürftigen – beispielsweise über den Kinderzuschlag oder zusätzliche Leistungen wie Einschulungsunterstützung für Kinder von ALG II- Empfängern – geholfen werden kann, wird auch weiterhin meine Aufgabe sein.

Wem ich wie viel spende, sehr geehrter Herr Zirkler, geht Sie wirklich nichts an. Allerdings bin ich überzeugt, dass ich die Suppenküche schon eher gekannt, besucht und unterstützt habe als Sie. Und welches Vorurteil pflegen Sie denn eigentlich von Abgeordneten. Ich wohne nach wie vor in dem Stadtteil, in dem ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin, und der zu den sozial schwächsten unserer Stadt zählt. Selbstverständlich habe ich wie jeder andere Normalbürger meine Kinder anderthalb Jahre vor ihrem dritten Geburtstag im städtischen Kindergarten angemeldet, und mein Sohn besucht die nächstgelegene Grundschule. Was die Kosten anbelangt, müssen Menschen mit einem Jahresbrutto unter 15.000 € in Hagen richtigerweise keine Kindergartengebühren bezahlen, während ich in meiner Gehaltsklasse 185,- € pro Monat zahle.

Wenn sie sich ernsthaft interessieren, können Sie ausführliche Informationen (aus Platzgründen) meiner Antwort auf Herrn Loocks Frage entnehmen.

Mit freundlichem Gruß
René Röspel