"Biden kann sich nicht einen weiteren verlorenen Krieg leisten." Bitte interpretieren Sie diese von Ihnen in einer Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine getroffene Aussage!

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Roderich Kiesewetter
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Frage von Sigrid B. •

"Biden kann sich nicht einen weiteren verlorenen Krieg leisten." Bitte interpretieren Sie diese von Ihnen in einer Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine getroffene Aussage!

Die zitierte Aussage machten Sie in der Talksendung Maybrit Illner am 21.04.2022 in der 22./23. Minute. In der Sendung wurde die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine diskutiert. Sie sprachen vom Paradigmenwechsel in den USA und dass 'Biden sich nicht leisten könne, noch einen Krieg zu verlieren'. Die logische Schlussfolgerung aus Ihrer Aussage ist, dass sich in Wahrheit die USA im Krieg mit Russland befinden. Meine Interpretation: Auf dem Boden der Ukraine findet ein Stellvertreterkrieg statt! Und das haben Sie indirekt unterstrichen! Deutschland und ganz Europa sollen diesen Krieg mit der Lieferung von Kriegsgerät unterstützen. Deutsche Waffen gegen Russland sind allein aus historischer Perspektive eine Schande!
Lt. Klaus von Dohnanyi wäre der Krieg zu verhindern gewesen! Zur Wahrheit gehört deshalb auch, dass der Westen den Überfall auf die Ukraine billigend in Kauf genommen hat, denn Putin ist nicht unberechenbar, wie immer behauptet wird.

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Sehr geehrte Frau B.
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Frage. Ihre Aussagen sind teilweise etwas widersprüchlich, trotzdem versuche ich sie zu entwirren. Ich verstehe nicht, warum Sie schreiben: „Deutschland und ganz Europa sollen diesen Krieg mit der Lieferung von Kriegsgerät unterstützen“ und dann dies als historische Schande bezeichnen. In meinen Augen entscheidet sich in der Ukraine gerade das Schicksal der europäischen Ideen und unseres westlichen freiheitlich-demokratischen Lebensmodells. Es ist somit sicherlich ein Stellvertreterkrieg der Narrative. Wollen wir nur zuschauen, wenn Schurkenstaaten sich andere Länder einverleiben und dabei noch deren Kultur und Sprache zerstören, oder stellen wir uns entgegen? Für mich ist die Antwort ziemlich eindeutig.
Im letzten Teil Ihrer Frage beziehungsweise Behauptung erkenne ich den klassischen Duktus der Putin-Versteher. Der Westen hätte Putin nicht ernstgenommen oder Ähnliches und somit den Krieg forciert. Das ist Humbug! Wir hätten 2014 nach der Krim-Annexion deutlich stärker reagieren müssen, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation.

Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter

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