Frage an Rolf Mützenich bezüglich Verteidigung

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Rolf Mützenich
SPD
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Frage von Jürgen W. •

Frage an Rolf Mützenich von Jürgen W. bezüglich Verteidigung

Herr Dr. Mützenich

es wäre interessant zu erfahren, wie Sie Ihre These, wonach die hier lagernden taktischen Nuklearwaffen der USA sicherheitspolitisch obsolet sind, argumentativ belegen können.

Ebenso bleibt auch zu erklären, wie Ihre Feststellung: "Atomwaffen auf deutschem Gebiet erhöhen unsere Sicherheit nicht, im Gegenteil" zu interpretieren ist. Mit "Gegenteil" wird üblicherweise das Umgekehrte beschrieben; demnach wird die Sicherheit gemindert, i.e. gefährdet.

Ihren diversen Publikationen, e.g. IPG-Journal, Tagesspiegel-Interview, zufolge ist zu fragen, weshalb Sie insinuierend versuchen, eine quasi gebotene sicherheitspolitische Äquidistanz zwischen Deutschland, den USA und der Russischen Föderation zu kreieren. Realiter wird Deutschland von einsatzbereiten, atomaren Boden-Boden-Raketen, i.e. Angriffswaffen, die Russland nach eigener Einlassung um Kaliningrad stationiert hat, unmittelbar bedroht. Vom Militärpotential der USA geht eine analoge Gefährdung unseres Landes nicht aus.

Warum Ihre Ansichten zur "Nuklearen Teilhabe" von der realen Einschätzung kompetenter SPD-Sicherheitspolitiker, zu denen u.a. der amtierende Außenminister, der von Ihnen bereits geschasste Wehrbeauftragte sowie der zurückgetretene verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion zählen, erheblich abweichen, überlasse ich Ihrer selbstkritischen Reflexion.

Mit freundlichen Grüßen Jürgen Weidemaier.

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Herr Weidemaier,

ich habe nie eine sicherheitspolitische Äquidistanz zwischen den USA und Russland vertreten oder gar gefordert. Im Gegenteil habe ich mehrfach betont, dass ich mir über den Charakter des "Systems Putin" keinerlei Illusionen mache. Dies schließt allerdings berechtigte Kritik an der damaligen Trump-Administration nicht aus.

Wer von uns beiden was insinuiert, liegt somit ganz offensichtlich wie so oft im Auge des Betrachters.

Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass meine Ausführungen Sie offenbar nicht überzeugen konnten. Ich denke, mit dieser Tatsache werden wir wohl beide leben müssen und auch können.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Mützenich

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