Frage an Stefan Frünke bezüglich Umwelt

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Stefan Frünke
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Frage von Christina H. •

Frage an Stefan Frünke von Christina H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Frünke,
in der öffentlichen Wahrnehmung ist es wieder ruhig um das sogenannte Glühlampenverbot geworden. Es sollte ja ursprünglich ab September diesen Jahres in Kraft treten. Ist das noch aktuell und wie stehen Sie bzw. die sächsische FDP dazu?
Wie ich Ihrem Berufsprofil entnehmen kann, gehe ich davon aus, dass Sie mir diesbezüglich eine Antwort geben können.
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Christina Hellner

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Frau Hellner,

ich freue mich, dass Sie die Internetplattform abgeordnetenwatch.de nutzen, um sich über die zur Wahl zum sächsischen Landtag stehenden Kandidaten zu informieren. Gern möchte ich Ihre Frage aus technischer und politischer Sicht beantworten.

Ja, Sie haben recht, ab September diesen Jahres wird auf Grund einer EU-Verordnung auch in Deutschland ein schrittweises Verkaufsverbot für Glühlampen umgesetzt. (Übrigens gegen die Stimmen der Liberalen.)
Als Grund dafür wurde in der Vorbereitungsphase zu dieser Entscheidung der schlechte Wirkungsgrad der herkömmlichen Glühlampe genannt.
Bei einer (herkömmlichen) Glühlampe werden nur ca. 5% der aufgenommenen elektrischen Leistung in Licht umgewandelt. Die restlichen 95% sind Wärmestrahlung.
Damit ist die Glühlampe ohne Zweifel ein schlechter "Stromverwerter".
Als Alternative zur (herkömmlichen) Glühlampe werden vor allem sogenannte Energiesparlampen genannt. Sie haben eine deutlich höhere Energieeffizienz, d.h. nutzen die Elektroenergie besser zur Lichterzeugung aus. Energiesparlampen sind aber auf Grund wesentlich höherer Herstellungskosten und der problematischen Entsorgung (sie enthalten Quecksilber) selbst in Fachkreisen umstritten.

In den öffentlichen Publikation wird meines Erachten nach vernachlässigt, dass die Halogenglühlampe (noch) nicht "vom Aussterben bedroht" ist. Diese ist auf Grund ihrer Bauart in der Lage, Elektroenergie zu etwa 8...10% in Licht umzuwandeln und ist problemlos dimmbar. Die gewohnte Gemütlichkeit bleibt damit für bestimmte Anwendungen erhalten, zumal es Bauformen gibt, die in normale Fassungen passen.
Die Zukunft der Beleuchtungstechnik wird aber nach meiner Meinung eher den Leuchtdioden gehören, die energetisch immer bessere Werte liefern und ökologisch eher unbedenklich sind.
Die Glühlampe ist also aus Sicht der Elektroenergie-Einsparung und damit Kohlendioxid-Verminderung nicht die beste Lichtquelle.
Soweit zu den physikalischen Hintergründen.

Aus politischer Sicht sehe ich das Glühlampenverbot extrem kritisch. Es ist die "Einstiegsdroge" für Produktverbote. Ich bin der Meinung, Produkte müssen sich am Markt behaupten - oder eben auch nicht. Gesetzgeberische Einflussnahme ist hier der falsche Weg, auch mit der guten Absicht der Stromeinsparung oder Kohlendioxid-Vermeidung.
Neue, innovative Produkte müssen so sicher und preiswert sein, dass sie sich von selbst am Markt durchsetzen.

Zusätzlich spielt auch ein ökologisches Denken eine Rolle, und dies setzt eine gute und umfassende naturwissenschaftliche Bildung voraus.
Für diese bestmögliche Bildung sollten wir uns stark machen, denn alles Handeln beginnt im Kopf.
Der mündige Bürger muss selbst entscheiden können, welches Produkt er kauft (oder nicht) und wieviel Elektroenergie er beziehen (oder einsparen) will.
Produktverbote entmündigen den Bürger und schaden der Wirtschaft. Wir sollten uns dagegen wehren.

Auch wenn bis auf den Aspekt einer umfassenden und tiefgründigen Bildung keine oder kaum landespolitischen Themen bei der Problematik des Glühlampen-Verkaufsverbotes berührt werden, hoffe ich doch, Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben.

Sollten Sie diesbezüglich (technisch oder politische) weitere Fragen haben, können Sie direkt mit mir in Verbindung treten. Die Kontaktdaten finden Sie auf meiner Internet-Seite http://www.fruenke.de .

Herzlichst - Ihr Stefan Frünke !

Vielleicht ein nicht ganz ernst gemeintes Nachwort:

Was passiert, wenn der Arbeitskreis zur Klimasünder-Bekämpfung Messungen an unseren Haushalts- oder Schmuckkerzen durchführt ?
Die Lichtausbeute ist noch schlechter als bei Glühlampen, das Kohlendioxid wird direkt im Wohnzimmer freigesetzt und vom Feinstaub des abbrennenden Dochtes gar nicht zu reden .... Vielleicht sollten wir uns schon mit Kerzen bevorraten.