Frage an Stefan Frünke bezüglich Umwelt

Portrait von Stefan Frünke
Stefan Frünke
AfD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Stefan Frünke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Jens K. •

Frage an Stefan Frünke von Jens K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Frünke,

wie sehen sie die Gewährleistung einer zuverlässigen Energieversorgung, in Bezug auf den avisierten Braunkohleausstieg, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Nicht zu vergessen ist dabei auch die propagierte E-Mobilität, für die, meiner Meinung nach, weder die jetzigen Kapazitäten noch das Netz ausreichend sind.

Vielen Dank, Jens König

Portrait von Stefan Frünke
Antwort von
AfD

Hallo Herr K.,

ich lese Ihre Skepsis und Verunsicherung aus Ihrer Fragestellung heraus.
Vorweg einmal: Das Stromnetz kann keine Elektroenergie speichern. Es muss also immer genau so viel Strom ins Netz eingespeist werden, wie von der Summe aller angeschlossenen Verbraucher gerade in dem Moment benötigt wird. Dazu hat man in der Vergangenheit große Grundlast-Kraftwerke betrieben, die den hauptsächlichen Teil unserer Elektroenergie geliefert haben. Und die Bedarfsschwankungen in der Spitze wurden mit kleinen, aber schnell reagierenden Kraftwerken geklärt (vereinfacht dargestellt).

Wenn nun die mit Braunkohle (bzw. auch mit Kernenergie) betriebenen Kraftwerke weg fallen und als Energieträger Wind und Sonne zum Einsatz kommen soll, kann von Grundlast-Sicherheit nicht mehr gesprochen werden, da wir eben auf Wind und Sonne keinerlei Einfluss haben. Selbst eine Überkapazität (also viel mehr Windgeneratoren) kann uns in einer windstillen Nacht dann nicht mehr vor einem totalen Stromausfall bewahren. Fazit: Verzicht auf grundlastfähige Kraftwerke (Kohle, Atom, Wasser) ohne eine sinnvolle Speichermöglichkeit ist energiepolitischer Selbstmord.

Sie hatten es in Ihrer Frage schon angeschnitten: Gerade die Antriebsenergie für Fahrzeuge von derzeit hauptsächlich Diesel und Benzin (also speicherfähiger chemischer Energie) zwangsweise in Richtung Elektroantrieb zu verschieben, ist an Unsinnigkeit nicht zu überbieten. Mal davon abgesehen, dass die Herstellung von Akkus so viel CO2 frei setzt, wie ein Dieselmotor bei normalem Verbrauch in 5 Jahren, ist das Problem der Lade-Infrastruktur ungeklärt und energetisch nicht zu verantworten. Man kann einem E-Auto-Besitzer nicht erklären, dass er jetzt seinen Akku nicht laden kann, weil kein Wind weht. Die Akkus der E-Autos werden bei dem derzeitigen Energiemix zu einem überwiegenden Anteil mit Strom aus Braunkohle geladen. Die Abgase kommen damit zwar nicht aus dem Auspuff, dafür aber aus dem Kraftwerks-Schornstein.
Um E-Autos schnell zu laden (was aber immer noch mindesten 10x länger als ein Tankvorgang dauert) existieren überhaupt keine Stromleitungen.
Es hätte einen Ansatz gegeben, den aber sowohl die Autoindustrie als auch die Politik verpasst hat: Der Wechselakku. Dann wäre beim Elektroauto der Akku nicht verbauter Bestandteil gewesen, sondern (wie beim Akkuschrauber) an einer "Akku-Wechsel-Station" nur zu tauschen. Damit fände der Ladevorgang unabhängig vom Fahrzeug dann statt, wenn es energetisch vertretbar wäre. Aber diese Chance wurde vertan.

Ich hoffe, Ihnen eine hinreichende Antwort (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) gegeben zu haben. Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, können Sie mich gern unter stefan@fruenke.info kontaktieren.

Beste Grüße, Stefan Frünke!