Sehr geehrte Frau H.,

Sie haben einen ziemlich großen Strauß an Fragen zusammengebunden, bei dem ich allerdings davon ausgehe, dass so manche Frage vielleicht doch eher rhetorischer Natur ist. Ihnen allen gemein ist jedoch, dass Sie so Ihre große Besorgnis über die Zukunft unseres Landes, ja unseres Planeten zum Ausdruck bringen. Eine Besorgnis, die ich durchaus teile. Natürlich ist es eine Katastrophe, wenn tausende Hektar Urwald in Südamerika brennen und somit unwiederbringlich verloren gehen oder wenn Monokulturen von Soja und Palmölpflanzen das biologische Gleichgewicht zerstören. Der Umgang der Menschheit mit der Ressource Erde ist wahrlich kein guter. Natürlich erwarte ich in schon naher Zukunft deutliche Reaktionen. Um bei den Beispielen zu bleiben, die Sie genannt haben: Schon jetzt gibt es in Deutschland und anderen Ländern Förderprogramme für den Erwerb von E-Autos (wobei ich in Zweifel ziehe, ob E-Autos tatsächlich die Zukunft der Mobilität sein werden, insbesondere in den großen Metropolen), verbietet zum Beispiel Berlin in ersten ausgewählten Bereichen das Zünden von Silvesterfeuerwerk, werden Kurzstreckenflüge in Europa hoffentlich bald eher die Ausnahme sein, denn die Regel. Diese und andere Maßnahmen werden erst ein Anfang sein, radikalere Entscheidungen werden unser Leben immer wieder neu auf den Prüfstand stellen. Wir als Linke werden sehr genau darauf achten, dass diese Neuverteilungsprozesse und Umstrukturierungen nicht, und schon gar nicht einseitig, zulasten der einfachen Bürgerinnen und Bürger gehen.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Liebich