Frage an Stefanie Remlinger

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Stefanie Remlinger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Rüdiger B. •

Frage an Stefanie Remlinger von Rüdiger B.

Im Rahmen von abgeordnetenwatch.de bitte ich um Beantwortung der folgenden Fragen: Worauf führen Sie den dramatischen Schülerrückgang an der Poelchau-Oberschule zum neuen Schuljahr zurück?
Was werden Sie unternehmen, um die Schule wieder attraktiver zu machen?
Welchen Schultyp halten Sie für eine Eliteschule des Sports für wünschenswert?
Sollen nach Ihrer Meinung Schülerinnen und Schüler, deren sportliche Leistung nicht mehr der Norm entspricht, die Eliteschule verlassen oder soll ihnen an der Schule ein anderes Angebot gemacht werden?
Wie könnte ein solches Angebot ggf. aussehen?
Halten Sie den Einfluss von Sportvereinen (z.B. Hertha BSC) auf die Arbeit an der Eliteschule für angemessen, zu stark oder zu schwach?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Die Eliteschulen des Sports stellen mit ihrem besonderen Profil eine wertvolle Besonderheit in der Berliner Schullandschaft dar. Hier bekommen begabte Kinder und Jugendliche neben dem schulischen Unterricht die Möglichkeit, auf sportlich hohem Niveau entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten zu trainieren und so zum Beispiel die Grundlagen zu legen, von einer späteren Olympia-Teilnahme nicht nur zu träumen.

Der Gedanke der Elitenförderung und Leistungsentwicklung darf aber die Schülerinnen und Schüler der Berliner Eliteschulen des Sports nicht als Kinder und Jugendliche aus den Augen verlieren. Auch diese Schulen sind Lernorte, die die gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendliche ebenso in den Mittelpunkt stellt wie die Förderung ihrer Begabungen und Talente. Dies halten wir gerade auch im Sinne eines modernen Leistungssports für sachgerecht.

Das bisherige Konzept der Eliteschulen des Sports gilt es aus unserer Sicht weiterzuentwickeln. Insbesondere beim Thema Abschulung gilt es genau hin zu schauen. Die bisherige Praxis, dass Schülerinnen und Schüler ihre leistungssportliche Empfehlung verlieren, weil sie nicht mehr die altersgerechten, sportartspezifischen Leistungskriterien erfüllen, die der Landessportbund - für Fußball der Berliner Fußball-Verband bzw. Hertha BSC- festlegt, und dies automatisch eine Abschulung zur Folge hat, sollte dringend überarbeitet werden. So mussten allein in den letzten drei Jahren über 200 Schülerinnen und Schüler eine der drei Eliteschulen des Sports verlassen. Die Entscheidung, ob Schülerinnen und Schüler eine Schule verlassen müssen, sollte viel stärker in der Entscheidungshoheit der Schule und ihrer Lehrkräfte liegen und nicht durch Dritte entschieden werden.

Wir schlagen gerade für die Poelchau Schule statt der derzeitigen Abschulungspraxis vor, dass Schülerinnen und Schüler, die nicht mehr die sportlichen Anfoderungen des LSB erfüllen, die Möglichkeit bekommen, sich als Trainer in ihrer Sportart ausbilden zu lassen und so den Sport in Berlin weiter zu fördern. Die Folgen einer Abschulung sind für die betroffenen Personen oft mit einer bleibenden Enttäuschung gegenüber dem Sport und seinen Institutionen verbunden. Das Angebot als Trainer aktiv zu werden, würde stattdessen die Option eröffnen, sportlich begeisterte Jugendliche langfristig an den Sport zu binden und als Trainer oder Trainerin Verantwortung im und für den Sport zu übernehmen.