Ich würde gerne wissen, wie sie persönlich zum Thema "Covid-Impfung" und auch dem Umgang ihres Bundesvorsitzenden dazu stehen. Vielen Dank.

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Susanne Droth
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Frage von Alexander S. •

Ich würde gerne wissen, wie sie persönlich zum Thema "Covid-Impfung" und auch dem Umgang ihres Bundesvorsitzenden dazu stehen. Vielen Dank.

Guten Tag Frau Droht. Ein paar Punkte, die mich interessieren würden:
1.) was halten Sie von der Weigerung, ihres Bundesvorsitzenden, sich impfen zu lassen?
2.) halten Sie einen weiteren Lockdown für möglich?
3.) Halten Sie Einschränkungen bzw. erhöhte Kosten für freiwillig nicht geimpfte Personen für möglich oder gar nötig?
4.) Wie sollen die nächsten Schuljahre bezüglich dieses Themas ausschauen?

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Salzweger,

vielen Dank für Ihre Fragen.

1. Um ehrlich zu sein, finde ich die ganze Diskussion um Herrn Aiwangers Entscheidung zunehmend irritierend. Ich verstehe nicht so richtig, was eigentlich das Problem ist. Denken Sie tatsächlich, dass Herr Aiwanger für so viele Menschen Vorbild ist, dass deswegen die Impfkampagne stockt? Bei allem nötigen Respekt, da überschätzt man seine Person etwas, denke ich. Die Impfkampagne stockt, weil sich die Informationen aus aller Wellt in den Medien immer wieder ändern: Astra ist gut, Astra ist schlecht, Geimpfte infizieren andere, ohne dass sie es merken, Wissenschaftler sind sich uneinig usw. Ich denke, wir sollten allen Menschen in diesem Land zutrauen, dass sie sich, gemeinsam mit den Ärzten und Personen ihres Vertrauens eine eigene Meinung bilden zu dem Thema und sich dann entscheiden, was sie tun. Und mal ganz ehrlich. Die Krankheit wird nicht ausgerottet, selbst wenn sich alle impfen lassen würden. Das ist eben nicht wie bei Polio oder Keuchhusten. Wenn das so wäre, dann wäre es gerechtfertigt, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Ist es aber nicht.

2. Die FREIEN WÄHLER werden alles tun, damit es zu keinem weiteren Lockdown kommt. Und hier steht für mich "Testen" an erster Stelle, denn nur damit schließt man eine Weitergabe der Infektion aus. "Geimpft" ist da nicht ausschlaggebend (auch wenn ich mir das als doppelt Geimpfte wünschen würde). Wenn die Hygieneregeln konsequent eingehalten werden und die Masken da genutzt werden, wo kein Abstand gehalten werden kann, dann werden wir das auch schaffen. Um an dieser Stelle das Thema Kosten anzusprechen: allein schon aus dem Grund, dass Corona uns die nächsten Jahre begleiten wird, werden Tests unabdingbar sein - und deshalb muss das Testen kostenfrei bleiben! 

3. Nein. Das habe ich eigentlich in meiner ersten Antwort schon mit beantwortet. Die Menschen dürfen hier nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wenn sich ein Nicht-Geimpfter bei einem Geimpften ansteckt, der sich nicht an die Hygieneregeln hält, wer handelt dann fahrlässiger? Ich würde das nicht entscheiden wollen. 

4. Ich denke unser Schulsystem gehört generell reformiert. Lüftungsanlagen können hier nur ein Anfang für dieses Jahr sein. Praktische Unterrichtseinheiten an der frischen Luft mit fächerübergreifenden Problemlösungsideen, die bewertet werden, wären hier nur eine kleine Stellschraube. Kreativere Ideen und eine Änderung bereits in der Lehrer-Ausbildung sind hier schon lange nötig. Abwechselnde digitale Unterrichtseinheiten für die Schüler ab der siebten Klasse (aller Schularten), wie es zum Teil -da wo die technischen Voraussetzungen es zulassen- ja bereits perfekt umgesetzt wird, würde es den Grundschülern ermöglichen, deren Klassenzimmer zu nutzen und so mit weniger Schülern pro Klassenzimmer in der Schule zu sein. Die Jüngeren brauchen die Grundlagen und den Klassenverbund noch dringender. Doch dafür müssten viele Schulen digital erst einmal besser ausgestattet sein. Da stehen Gelder in Milliardenhöhe zur Verfügung und keiner ruft sie ab, weil die Fachleute vor Ort fehlen, um den Ausbau durchzuführen. Hier muss man ansetzen, um zukunftsfähig zu sein. Corona zeigt uns hier nur die Schwachstellen des ganzen Systems auf.