Gab es eine Konferenz zum Aufbau im Ahrtal? da leben immer noch Menschen im Rohbau, ohne Heizung, ohne Küche. Auch die Bürger dort sind verzweifelt.

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Frage von Brigitte L. •

Gab es eine Konferenz zum Aufbau im Ahrtal? da leben immer noch Menschen im Rohbau, ohne Heizung, ohne Küche. Auch die Bürger dort sind verzweifelt.

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Sehr geehrter Frau L.,

die Flut im Ahrtal war die größte Naturkatastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Unzählige Menschen verloren ihr Leben. Ganze Dörfer und wichtige Infrastruktur wurden zerstört. Im Angesichts dieser Katastrophe war die Solidarität der Menschen in Deutschland enorm: Sehr viele Bürgerinnen und Bürger spendeten oder stellten materielle Güter zur Verfügung. Bund und Länder beschlossen zudem ein Sondervermögen, mit dem der Aufbau in den von der Flut beschädigten Gebieten erfolgen soll. Die Bundesregierung hat im September 2021 einen bis zu 30 Milliarden Euro schweren Aufbaufonds aufgelegt.

Der Bundestag hat sich erneut mit dem Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen in seiner Sachverständigenanhörung am 06. Juli 2022 beschäftigt.

Im Innenministerium von Rheinland-Pfalz wurde nach der Flutkatastrophe eine Abteilung gegründet, deren Aufgabe der Wiederaufbau im Ahrtal ist. Die Abteilung koordiniert die Grundzüge der Aufbauhilfeförderung, die Bund-Länder-Angelegenheiten sowie die Kontakte zu anderen Landesbehörden und Organisationen und führt regelmäßige Gespräche mit kommunal Verantwortlichen durch.

Als eine weitere Maßnahme richtete man ein kommunales Verbindungsbüro des Innenministeriums direkt im Ahrtal ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern vor Ort als erste Ansprechpartner zu Verfügung. Für die Bürgerinnen und Bürger wurden zudem verschiedene Beratungsangebote geschaffen: Infopoints im Ahrtal, Telefon-Hotlines sowie die Beratung durch die Kammern. Ein weiteres Instrument hierbei ist die "Aufsuchende Hilfe". Helferinnen und Helfer, die besonders geschult wurden, gehen von Haus zu Haus und informieren die betroffenen Bürgerinnen und Bürger über die bestehende Förder- und Hilfsangebote.

Für weitere Informationen zum Wiederaufbau im Ahrtal empfehle ich Ihnen den folgenden Link:

https://wiederaufbau.rlp.de/de/startseite/

In Nordrhein-Westfalen hat z.B. eine Wiederaufbaukonferenz in Bad Münstereifel stattgefunden. 284 neue Stellen sind beim Land und bei den Bezirksregierungen für den Wiederaufbau und die Bewältigung der Folgen der Katastrophe geschaffen worden – allerdings sind noch nicht alle besetzt. Es werden 12,3 Milliarden für den Wiederaufbau in den NRW-Flutregionen bereitgestellt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.land.nrw/wiederaufbauhilfe

Ein großer Teil der Infrastruktur im Ahrtal wurde wiederhergestellt und die Menschen vor Ort haben enormes geleistet. Nichtsdestotrotz können in einem Jahr nicht alle Schäden behoben werden; vor allem in privaten Wohnhäusern sind noch viele Schäden - zum Beispiel nicht funktionierende Heizungen - vorhanden. Liefer(ketten)probleme und fehlende Kräfte im Handwerk führen zu Verzögerungen. Viele Betriebe vor Ort können schlichtweg keine neuen Aufträge mehr annehmen. Aber auch hier zeigt sich wieder die gelebte Solidarität in unserem Land: Viele Handwerker aus ganz Deutschland helfen beim Wiederaufbau.

Mit freundlichen Grüßen

Svenja Schulze

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