Was tut das SPD-geführte Bundesgesundheitsministerium, um die Ursache der aktuelle Übersterblichkeit zu klären.

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Frage von Detlef H. •

Was tut das SPD-geführte Bundesgesundheitsministerium, um die Ursache der aktuelle Übersterblichkeit zu klären.

Das wurde thematisiert in einem Artikel der Welt-Autorin Elke Bodderas vom 13.06.2023.

Frau Bodderas nimmt Bezug auf 2 kürzlich veröffentlichte Studien. Zitat aus dem Welt-Artikel:

„Beide Studien bestätigen das Statistische Bundesamt und das Max-Planck-Institut für Demografie. Danach hat es einen plötzlichen Anstieg der Todesfälle im Herbst 2022 gegeben, für die es keine überzeugende Erklärung gibt. Die Rate lag bis zu 40 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Jahre.“

40 Prozent! Warum ist das trotzdem kaum ein Thema in der Politik? Können Sie Ihren Einfluss geltend machen, um das zu ändern?

Freundliche Grüße
Detlef H., Münster

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Erst kürzlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Frage zur Übersterblichkeitsrate im Deutschen Bundestag beantwortet.

Er hat betont, dass die Übersterblichkeit von deutschen Fakultäten wissenschaftlich untersucht wird - auch in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Zudem sei das Ministerium im engen Austausch mit dem Corona Expertenrat der Bundesregierung, um mögliche Ursachen zu finden.

Das Bundesministerium für Gesundheit und die nachgeordnete Bundesbehörde, das Robert-Koch Institut (RKI), beschäftigen sich im Rahmen der Mortalitätssurveillance fortlaufend mit der Thematik. Ausführliche Analysen zu den Ursachen der Übersterblichkeit werden derzeit durchgeführt.

Einige Gründe für die Übersterblichkeit im Jahr 2022 sind bereits bekannt:

•             Erstens hat die Corona-Pandemie auch im Jahr 2022 zu zusätzlichen Todesfällen geführt,

•             zweitens führte die starke Influenzawelle von Mitte November bis zum Ende des Jahres 2022 ebenfalls zu einer deutlichen Übersterblichkeit und

•             drittens altert die Gesellschaft in Deutschland, so dass bei etwa konstanter Gesamtbevölkerung die Altersgruppe der über 80-jährigen einen größeren Anteil einnimmt. Dies führt zu einer steigenden Anzahl von Todesfällen, ohne dass sich die altersspezifische Sterberate ändert.

Weitere erklärende Faktoren zum Ausmaß der erhöhten Sterblichkeit, z.B. warum es im Rahmen der COVID-19-Pandemie zu zusätzlichen Sterbefällen kam, die parallel zu den Coronawellen 2022 auftraten, werden derzeit noch umfangreich untersucht. Empfehlungen zu spezifischen Maßnahmen können daher noch nicht abgeleitet werden.

Im Verlauf der Coronapandemie hat das Statistische Bundesamt immer wieder Sonderstudien zur Übersterblichkeit veröffentlicht, die online eingesehen werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Svenja Schulze

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