Sehr geehrter Herr Hacker,

ihrer Antwort kann ich nicht einmal in Teilen zustimmen. Sie führen aus, das sich bei einer Pflegekammer die Bürokratie und staatliche Kontrolle steigern würde. Dies stimmt so nicht und wird von Gegnern der Pflegekammer gern angbracht. Bei einer Kammer handelt es sich um eine berufliche Selbstverwaltung, welche keineswegs zu mehr staatlicher Kontrolle führt. Das Gegenteil ist eher der Fall. Auch die Behauptung das durch Berufsverbände und Gewerkschaften (z.Bsp. verdi) alle notwendigen Aufgaben abgedeckt sind, ist eine völlig absurde Behauptung. Zum einen hat verdi die Interessen der Pflegenden bisher kaum vertreten, denn sonst wäre die Situation kaum so desolat wie jetzt. Das die Gewerkschaften natürlich große Angst vor einer pflegerischen Selbstverwaltung haben ist klar, denn es ist damit zu rechnen, das die Pflege (wie die Ärzte) eine eigene Gewerkschaft gründet, auf Grund einer mangelnden Interessenvertretung bei verdi. Zum Zweiten können Berufsverbände keinerlei Vorgaben in Bezug auf Aus-, Fort- und Weiterbildung machen und dies auch im Zweifelsfall mit Sanktionen belegen. Man würde einen tatsächlichen Überblick über die Zahl der beruflich Pflegenden erhalten und die Registrierung und die Zulassung als beruflich Pflegende auf eine ganz andere Ebene bringen. Mit einem Berufsverband, oder knapp 50 wie bei den Pflegenden und einem Organisationsgrad von gerademal 8% ist dies nicht möglich. Dies würde bedeuten, unterm Strich würde es für die Beruflich Pflegenden günstiger mit einer deutlichen Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherstellung. Desweiteren wird von den meisten Berufsverbänden selbst, die Gründung einer Pflegekammer gefordert. Auch das sogenannte "Igl-Gutachten" zeigt die Notwendigkeit sehr eindrucksvoll!
Ich hätte schon gern mehr gehört als das übliche BLABLA von Politikern und Lobbyisten. Aber es macht die Angst vor einer geschlossenen Pflege mehr als deutlich!