Wie stehen Sie zu Stuttgart 21? Reichen 8 Gleise im Tunnelbahnhof für den Deutschlandtakt im intergralen Taktfahrplan? Soll der Kopfbahnhof erhalten bleiben, für mehr Züge nach Stuttgart?

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Thomas Kucher
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Frage von Felix S. •

Wie stehen Sie zu Stuttgart 21? Reichen 8 Gleise im Tunnelbahnhof für den Deutschlandtakt im intergralen Taktfahrplan? Soll der Kopfbahnhof erhalten bleiben, für mehr Züge nach Stuttgart?

Als Bahnkunde sehe ich mit Sorge auf die Entwicklung in Stuttgart. Zürich baute den Tunnel zusätzlich zum Kopfbahnhof, um das wachsende Zugaufkommen zu bewältigen. In Stuttgart sollen 8 Gleise die 16 Gleise des Kopfbahnhofs ersetzen. Die Anstalt im ZDF hat das Thema gut behandelt: https://www.youtube.com/results?search_query=anstalt+stuttgart+21
Viele sprechen von einem Engpass 21, wo nicht der sinnvolle Fahrplan bestimmt, wie die Infrastruktur ausgebaut wird, sondern die Infrastruktur gibt vor, wie der Fahrplan aussehen muss. Bei einem integralen Taktfahrplan sollen alle Züge gleichzeitig im Bahnhof stehen, so dass in alle Richtungen umgestiegen werden kann. Ist das bei einem Tunnelbahnhof mit nur 8 Gleisen machbar? Bei einer Zunahme des Verkehrsaufkommens würden sich die Fahrgäste auf deutlich weniger Bahnsteigfläche drängeln, im Brandfall sind das besondere Herausforderungen für eine Evakuierung. Braucht Stuttgart nicht den Kopfbahnhof? Kennen Sie http://www.umstieg-21.de ?

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Antwort von
dieBasis

Die Vorgehensweise in dieBasis ist, daß ein Thema analysiert und ausgearbeitet wird. Der Lösungsvorschlag wird vor alle Mitglieder zur Konsensierung gebracht.

Zu Ihrer Frage würde dies bedeuten, daß eine Abstimmung für die Menschen im Land vorbereitet wird.

Die genannte Seite kannte ich nicht

Meine persönliche Sicht ist, daß ich eine vollkommen andere Sicht auf die "Schiene" habe. Dies möchte ich grob umreißen:

  • Ich betrachte den täglichen Fortbewegungsbedarf als ein chaotisches System
  • Mal fährt damit ein Zug nahezu leer durch die Lande, mal passen nicht alle Fahrgäste in den Zug (Habe ich zu Genüge erlebt). Mit festen Takten, Fahrplänen, Kapazitäten pro Zug, Bahnhof, Netztopologie kommt man überall früher oder später an die Grenzen. Immerhin wiegt ein Zug rund 392-736 Tonnen der mit dem gegenwärtigen Modell auch mit geringer Auslastung unterwegs ist und unnötig Energie verbraucht
  • Daher komme ich zu der Idee, daß das System Schiene neu gedacht werden sollte
    • Die o.g. Limitationen könnte man damit umgehen, daß das System Schiene wie ein chaotisches System konzeptioniert
    • Dabei würde ein Großzug durch kleine Shuttles ersetzt. Ist der Bedarf gering, dann kommen wenige zum Einsatz, ist der hoch, dann viele. Das kann sogar auf einer Strecke je nach Abschnitt variieren
    • Dieses "chaotische" System kennen wir vom Straßenverkehr. Dies ist bei Seilbahnen ebenso umgesetzt. Wird viel Kapazität benötigt, so werden viele Gondeln auf das Seil gesetzt und vice versa. Zusammenfassend eine Verbindung des Besten aus zwei Welten
    • Ein- und Ausstiegszeiten würden sich merkbar reduzieren
    • Durch das dramatisch geringere Gewicht sinkt der Bedarf an alle Bauwerke (Verschleiß & Festigkeit)
    • Flexible Kapazitäten aus kleinen Einheiten sind enorm viel energieefizienter
    • Wo bietet sich autonomes Fahren eher an als auf der Schiene