Frage an Thomas Seerig bezüglich Soziale Sicherung

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Thomas Seerig
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Frage von Ulfried W. •

Frage an Thomas Seerig von Ulfried W. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Seerig,

ich selbst bin als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des Ortsverbandes Berlin Spandau tätig und seit über 20 Jahren beim Technischen Hilfswerk (THW) ehrenamtlich dabei.
Da zwar viele das bürgerliche Engagement befürworten, die Politik aber dieses Politikfeld m.E. aus dem Blickwinkel verloren haben...meine Frage an Sie: Welchen sozialen Stellenwert messen Sie dem Ehrenamt bei?

In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich,

mit freundlichen Grüßen

Walkling

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Walkling,

vielen Dank für Ihre Frage zu einem wichtigen Thema für unsere Gesellschaft: Dem Ehrenamt. Es ist gut, dass sich rund ein Drittel der Berlinerinnen und Berliner ehrenamtlich engagieren und es sollte noch mehr sein. Als Liberaler ist mir dieses bürgerschaftliche Engagement sehr wichtig, nämlich die Hilfe für andere und sich selbst in Selbstverantwortung ohne sofort nach dem Staat zu rufen. Teile der Gesellschaft wären ohne ehrenamtliches Engagement nicht denkbar. Großveranstaltungen ohne die freiwilligen Sanitäter und Katastropheneinsätze im In- und Ausland ohne das THW wären nicht vorstellbar und wohl oft nicht finanzierbar.

Daher muss die Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit noch weiter entwickelt werden. Der Tag des Ehrenamtes im Dezember und die Auszeichnung verdienter Ehrenamtler durch Mitglieder des Senats sind ein wichtiger Schritt. Auch die Abgabe von BVG-Tickets durch den Paritäter stärken die Moral und zudem den Geldbeutel. Die FDP kann sich darüber hinaus auch materielle Formen der Anerkennung vorstellen. So tragen viele Menschen bei ihrem bürgerschaftlichen Engagement erhebliche Haftungs- und Versicherungsrisiken z.B. als Vorstände. Hier sollte die Rechtslage bundesweit so geändert werden, dass Vereinsvorstände weniger schlaflose Nächte haben. Bedenkenswert sind auch die Idee einer steuerlichen Absetzbarkeit von "Zeitinvestitionen" oder eine bessere Verknüpfung von Beruf und Ehrenamt.

Kurz und gut: Ohne Ehrenamt ginge es nicht. Es ist gut für unsere Gesellschaft, dass es das bürgerschaftliche Engagement gibt und diese Arbeit ist gesellschaftlich und finanziell stärker anzuerkennen. Aber auch der Ehrenamtler selbst profitiert menschlich von seiner Arbeit und gewinnt für sich und seine Persönlichkeit daraus. Lassen Sie uns also gemeinsam daran arbeiten, dass künftig noch mehr Berlinerinnen und Berliner in diesem Sinne etwas für sich und die Gesellschaft tun und Ehrenamtler werden. Im Bundesvergleich ist da für unser Berlin noch Luft nach oben.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Seerig