Frage an Ulrike Sparr bezüglich Umwelt

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Ulrike Sparr
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Frage von Dirk B. •

Frage an Ulrike Sparr von Dirk B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Sparr,

ich würde gerne wissen, warum das Bundesland Hamburg bei Ausschreibungen im Bereich des Straßenbaus fast ausschließlich auf Naturstein setzt und nicht den Einsatz von klimafreundlichen Recyclingbaustoffen vorschreibt.

Quelle: https://www.abendblatt.de/hamburg/article227295777/Bauwirtschaft-mahnt-Einsatz-von-Recyclingbaustoffen-an.html

Überschrift: Bauwirtschaft mahn Einsatz von Recyclingbaustoffen an

Ich verstehe es nicht, warum aufwändig Naturstein aus dem Ausland besorgt werden muss, und gleichzeitig der geeignete Recyclingbaustoff auf Deponien beseitigt werden muss und dort viel zu kostbaren Deponieraum in Anspruch nimmt.

Vielen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende wünscht

D. B.

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

danke für Ihre Frage. Das Thema ist mir, ehrlich gesagt, neu. Aber ich kann mir vorstellen, dass es da eine Konfliktlage geben mag zwischen dem Recycling-Gedanken und möglicherweise auch problematischen Reststoffen. Darum werde ich mich, bevor ich das bewerte, bei der zuständigen Behörde nach den genauen Gründen für die von Ihnen hinterfragte Entscheidung erkundigen. Sobald die Antwort da ist, melde ich mich hier wieder.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Sparr

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Sehr geehrter Herr B.,
inzwischen hat sich gezeigt, dass das Thema der Verwendung von Recycling-Baustoffen doch ziemlich komplex ist. Hamburg und alle Bundesländer außer Berlin halten sich bei der Definition der Einbaubedingungen aus bauphysikalischer Sicht an die in den FGSV-Regelwerken definierten Werte (FGSV = Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen als deutschlandweite Herausgeberin des fachlichen Regelwerks). Für den Einbau von Recycling-Baustoffen ist dabei (neben den umweltrelevanten Faktoren) der Anforderungswert für die Kantenfestigkeit von Schotterschichten relevant. Dieser wurde ebenfalls an die FGSV-Regeln angepasst, da die Fachbehörde keine Begründung dafür fand, die bis 2016 geltende Ausnahmeregelung weiterlaufen zu lassen. Auch scheint in Hamburg das oft hoch anstehende Grundwasser ein Problem zu sein, weil verhindert werden muss, dass problematische Stoffe aus dem Straßenunterbau dort einsickern.
Falls Sie das Thema eingehender erörtern möchten, biete ich Ihnen an, mich unter meiner Mail-Adresse ulrike.sparr@gruene-fraktion-hamburg.de anzuschreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Sparr

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