Sehr geehrte Frau Dierscherl,

Drei von vier pflegebedürftigen Menschen werden in Deutschland aktuell zu Hause durch Angehörige oder andere nahestehende Personen versorgt. Geht es diesen Pflegenden gut, können auch die Pflegebedürftigen gut versorgt werden. Da fehlt es bislang an hinreichender Wertschätzung. Es ist ja auch der Wunsch der Pflegebedürftigen, so lange wie möglich zu Hause bleiben zu können. Ohne stationäre Einrichtungen zu vergessen, muss der Fokus auf die ambulante Pflege gerichtet werden.

Zentral sind daher für die Zukunft Entlastungs- und Unterstützungsangebote wie die Tages- oder Verhinderungspflege. Wir wollen diese flexibilisieren: Der Leistungsbeitrag soll erhöht und mit dem Leistungsbeitrag der Kurzzeitpflege verbunden werden können. Auch wollen wir einen höheren Entlastungsbetrag einführen, um die Versorgungssituation zu Hause zu verbessern. Außerdem sollen die Kommunen eine stärkere Rolle in der Pflegebedarfsplanung übernehmen dürfen, bspw. im Rahmen der. sog. Quartierspflege oder einem Angebot vergleichbar der früheren „Gemeindeschwestern“. Das wird vor allem im ländlichen Raum benötigt. Leistungen der Pflegeversicherung sollen bedarfsgerecht, wohnformunabhängig und als persönliches Budget verfügbar sein. Pflegende Angehörige benötigen aber auch finanzielle Unterstützung. Für berufstätige Menschen, die Angehörige pflegen, wollen wir die PflegeZeit Plus einführen, die eine dreimonatige Lohnersatzleistung enthält und ggf. Teilzeitarbeit finanziell abfedert.

Zum Weiterlesen
https://www.gruene-bundestag.de/themen/pflege/pflegende-angehoerige-unterstuetzen,
https://www.gruene-bundestag.de/themen/zeitpolitik/pflegezeit-plus-damit-mehr-menschen-pflege-und-beruf-vereinbaren-koennen

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Kekeritz