Frage an Uwe Schummer bezüglich Wirtschaft

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Uwe Schummer
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Frage von Stephan H. •

Frage an Uwe Schummer von Stephan H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Schummer,

Drei Fragen hätte ich zur Abwrackprämie (die offiziell als "Umwelt"prämie getarnt daher kommt):

1. Wie sehen Sie die negativen Auswirkungen auf den Gebrauchtmarkt für Fahrzeuge zwischen 500 und 2000€-? Dies ist ein Markt der vor allem Geringverdienern zu gute kommt, die zwar ein Fahrzeug brauchen, sich aber kein neues oder teureres leisten können.

2. Wegfallende Arbeitsplätze in der Autoindustrie werden durch solche im Ersatzteilhandel, -produktion & Reperaturgewerbe und anderen KFZ Dienstleistungen ersetzt wenn die Fahrzeugflotte altert. Warum wagen Sie nicht eine Umgestaltung, weg vom der Großindustrie hin zu dezentralen Strukturen in klein- und mittelgrpßen Betrieben? Die sind auch weniger anfällig für gescheiterte Börsenspekulationen.
Warum nicht z.B. als Hilfe den Meisterzwang im Handwerk abschaffen? Den gibt´s in fast allen anderen EU Ländern nicht.

3. Aus technischer Sicht, ist es durchaus möglich, viele ältere Motoren (nicht die Fahrzeuge sind das Problem...) auf moderne Emissionswerte zu bringen, es scheitert daran, daß es durch teuere Zulassungsverfahren unwirtschaftlich wird. Würden Sie sich auf Bundes- EU Ebene für eine De-Regulierung einsetzen, damit Nachrüsten statt Neukaufen sinnvoller wird und der Umwelt dennoch geholfen ist?
Die derzeitige Situation ist unbefriedigend, da z.B. einzelne Getriebevarianten im gleichen Fahrzeugmodell separate Abgasgutachten erfordern (Schaltung/Automatik z.B.), und die "preiswerte" Übernahme von z.B. Rußfiltern aus bauartähnlichen Motoren fast unmöglich ist.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

MfG
S. Helbig

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Sehr geehrter Herr Helbig,

die heute verkauften Autos sichern den Bestand der Autoproduktion in Deutschland. Würden wir nicht eingreifen, dann gäbe es viele Produzenten nicht mehr, so bildet sich ein Oligopol und die Preise würden stark steigen. Das trifft vor allem die Schwächsten in ihrer Mobilität. Außerdem sind neue Autos die gebrauchten Autos von Morgen.

Nach Ihrer Philosophie sollten Autos möglichst schnell kaputt gehen, damit die Werkstätten ausgelastet werden. Kluge Nutzer von Autos pflegen auch mit Hilfe von Werkstätten ihre neuen Autos frühzeitig und regelmäßig. Haben Sie in den letzten Wochen mal versucht einen schnellen Termin zu bekommen?

Nachdem der Meisterzwang bei den Fliesenlegern abgeschafft wurde, ist die Zahl der Betriebe um 342 % gestiegen während die Zahl der Arbeitsplätze konstant blieb und sich die Ausbildungsquote halbiert hat. Ein-Mann-Unternehmen gegen Handwerksbetriebe mit sozial gesicherter Beschäftigzung und vorausschauender Ausbildungsbereitschaft zu fördern war ein Fehler der Schröder-Regierung. Die Meisterkultur hat sich nicht nur in Deutschland bewährt.

Erst für ein neun Jahre altes Auto wird eine Prämie gezahlt. Gerade bei Kleinwagen wären die Umrüstkosten höher als der gesamte Wert des PKW. Wer es für richtig hält, kann es auch tun; keiner wird gezwungen, sein altes Auto abzugeben. Die Menschen wissen selbst, was sie wollen und ob es sich rechnet.

Herzliche Grüße
Uwe Schummer MdB