Wie stehen sie zu einer Rot-Rot-Grünen Koalition?

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Veronika Lackerbauer
DIE LINKE
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Frage von Tobias E. •

Wie stehen sie zu einer Rot-Rot-Grünen Koalition?

Sehr geehrte Frau Lackerbauer,

ihre Partei hat sich grundsätzlich offen für Gespräche über eine Koalition mit Bündnis90/Die Grünen und der SPD ausgesprochen.
Wie stehen Sie selbst dazu? Und welche Kompromisse wären Sie bereit dafür einzugehen?
Die Linke möchte ja z. B. einen Ausstieg aus der NATO, was für die SPD und die Grünen wohl keine Option ist.

Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus
Mit freundlichen Grüßen

T. E.

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Tobias E.,

ich finde es gut, dass sich meine Partei grundsätzlich für Koalitionsgespräche offen zeigt. Eine Rot-Rot-Grüne-Koalition würde ich auch persönlich klar favorisieren.
Im Falle des NATO-Ausstiegs bin ich wohl nicht 100%ig auf Parteilinie, denn ich muss gestehen, dass ich das etwas differenzierter sehe. Die NATO ist zweifellos ein Relikt aus Zeiten des Kalten Krieges und in ihrer heutigen Form längst überholt. Ich wäre jedoch nicht für einen Ausstieg Deutschlands, sondern für eine grundlegende Reform des Bündnisses unter Einbeziehung von Russland, China und anderen Mächten.
Einer Meinung bin ich mit meiner Partei im Hinblick auf künftige Kampfeinsätze und die Aufrüstung (z.B. 2%-Ziel der NATO für Rüstung): Dazu sagen wir ganz klar NEIN. Was aktuell in Afghanistan passiert, zeigt eindrücklich, dass auch 20 Jahre Kampfeinsatz unter anderem mit deutscher Beteiligung keinen Frieden bringen konnten. Jetzt ist die Region im Gegensatz instabiler denn je. So etwas können und dürfen wir nicht mehr verantworten.
Und Investitionen braucht Deutschland im Gesundheitswesen, in Bildung und Digitalisierung, so wie natürlich beim Klimaschutz wesentlichen dringender als in Rüstung.

Alles in allem lässt sich sagen: Koalitionen setzen Kompromissbereitschaft voraus. Ich denke aber, dass DIE LINKE mit Grünen und SPD viele Übereinstimmungen hat und ein Kompromiss daher möglich wäre. Ich hoffe, dass die Wahl so ausfällt, dass es zu solchen Verhandlungen überhaupt kommen kann.

Mit solidarischen Grüßen
Veronika Lackerbauer