Frage an Volker Wissing bezüglich Finanzen

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Volker Wissing
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Frage von Martin F. •

Frage an Volker Wissing von Martin F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wissing,

ist Ihnen - als Vorsitzender des Finanzausschusses - etwas darüber bekannt, dass die Bundesbank mit den amerikanischen Behörden Gespräche über eine Rückführung der dt. Goldreserven geführt hat und dass diese vermutlich von amerikanischer Seite nicht freigeben werden?
Ist es - aus Ihrer Sicht in Anbetracht der "Euro Krise" etc. - noch immer sinnvoll, das Gold des dt. Volkes im Ausland zu lagern? Auf das man dann dort plötzlich, keinen Zugriff mehr haben könnte?

Vielen Dank für Ihre Antwort

MFG Martin Förster (Wuppertal)

Quelle:

Dr. Udo Ulfkotte, am 08.12.2010 in einem Online Artikel "Höhenflug der Edelmetalle: Und wo sind die deutschen Goldreserven?" auf der Homepage des Kopp-Verlag unter:

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/hoehenflug-der-edelmetalle-und-wo-sind-die-deutschen-goldreserven-.html

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Sehr geehrter Herr Förster,

vielen Dank für Ihre Frage vom 12. Dezember 2010.

Die Bundesbank hält einen Teil ihrer Goldbestände in eigenen Tresoren im Inland. Weitere Bestände werden insbesondere an den wichtigen Goldhandelsplätzen bei den dort ansässigen Zentralbanken verwahrt (New York: Federal Reserve Bank, London: Bank of England). Dies hat sich historisch und marktbedingt so ergeben, weil das Gold an diesen Handelsplätzen seinerzeit an die Bundesbank übertragen wurde. Daneben wird ein Teil bei der Banque de France in Paris gehalten. Zur Durchführung von Goldaktivitäten ist es erforderlich, an den Handelsplätzen Goldbestände vorzuhalten. Es ist eine gängige Praxis, dass Notenbanken einen Teil ihrer Goldreserven im Ausland halten. (siehe auch Antwort vom 29. Juli 2010 http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_volker_wissing-575-38052--f261651.html#q261651 )

Auch wenn ich Ihre Skepsis nachvollziehen kann, für berechtigt halte ich sie nicht. Es gehört zu dem Wesen einer globalisierten Wirtschaft, dass Deutschland im Ausland und das Ausland in Deutschland über Sach- und Geldwerte verfügt. In Anbetracht des Volumens des Bundesbankgoldes in Höhe von 3.406,8 Tonnen, halte ich es für nachvollziehbar, dass die Bundesbank einen Teil ihrer Reserven in direkter Nähe zu den Marktplätzen lagert. Informationen über eine geplante Rückführung des Bundesbankgoldes nach Deutschland bzw. einen eventuellen Widerstand dagegen seitens der amerikanischen Behörden liegen mir nicht vor.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Wissing, MdB

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