Sehr geehrte Frau van Lessen,

vielen Dank für Ihre Frage vom 26. Januar 2011.

Wie ich bereits Frau Pagels geantwortet habe, werde ich einer Verlängerung auf Grundlage des beigefügten Beschlusses der FDP-Bundestagsfraktion mit einer realistischen Abzugsperspektive für das Jahr 2014 zustimmen. Ich halte es für wichtig, dass wir dem afghanischen Staat die Zeit und Möglichkeit geben, eine eigene Struktur aufzubauen, um für Sicherheit und Stabilität sorgen zu können. Mit unserem Engagement in Afghanistan haben wir auch eine Verantwortung gegenüber den afghanischen Bürgerinnen und Bürgern übernommen. Der Militäreinsatz wurde gerade von SPD und Grünen immer mit dem Versprechen verbunden, dass man dort eine Zivilgesellschaft aufbauen wollte. Auch wenn dieses Versprechen vielleicht nicht in vollem Umfang einzuhalten sein mag, halte ich es aber auch nicht für gerechtfertigt, das Land durch einen sofortigen Abzug im Stich zu lassen.

Sollte mein Kind sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr entscheiden, so müsste ich selbstverständlich auch akzeptieren, dass mein Sohn/meine Tochter nach Afghanistan geht. Das heißt nicht, dass ich mir keine Sorgen machen würde und keine Angst um mein Kind hätte.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB