Frage an Volker Wissing von Alfred B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Dr. Wissing,
auch wenn Sie nicht der Gesundheitsminister sind - wende ich mich dennoch an Sie, da Ihr Parteifreund und ebensolcher Minister mit antworten sehr zurückhaltend ist.
Es geht aber auch um ein generelles Problem - denn im Magazin Kontraste http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_08_03/aerztefunktionaere.html wurde über die aktuelle Gehaltserhöhung des Chefs der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung berichtet - gerade mal magere 34,6% hat man dem armen Mann gegönnt. Wer bezahlt diese Erhöhung? Der Patient/Steuerzahler - wer sonst... parallel fordert Verdi für den öffentlichen Dienst (in dem auch meine Frau als Krankenschwester für einen Hungerlohn arbeitet) irgendwas um 6% - und ein Aufschrei geht durch alle Politiker wie unverschämt und unfinanzierbar das sei....
Meine Frage: Sie können sicher erklären, warum im einen Fall 34,6% ok sind, im anderen 6% verheerend?
Sehr geehrter Herr Bulenz,
vielen Dank für Ihre Frage vom 10. März 2012.
Ihre Verärgerung über die Gehaltserhöhung des Chefs der Kassenärztlichen Vereinigung kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind aber Teil der ärztlichen Selbstverwaltung. Es wäre daher auch Aufgabe der in ihr organisierten Ärztinnen und Ärzte auf eine angemessene Verwendung der zugeteilten Mittel zu drängen und eine Selbstbedienungsmentalität zu verhindern.
Die Tarifautonomie ist ein sehr hohes Gut. Meines Erachtens ist die Politik gut beraten, die Tarifpolitik den Tarifparteien zu überlassen. Die Gehaltsforderungen der Gewerkschaft Verdi habe ich deshalb auch nicht kommentiert und schon gar nicht kritisiert.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB