Sehr geehrter Herr Wissing, wie sieht für Sie die Stadt der Zukunft aus? Soll es weiterhin Autoverkehr in den Innenstädten geben?
Sehr geehrter Herr Wissing, ich wohne in Tübingen, einer Stadt, in der es eine autofreie Altstadt gibt und zudem die Fahrradwege immer weiter ausgebaut werden, indem dem Autoverkehr Platz weggenommen wird. Wenn ich nach Stuttgart fahre, merke ich deutlich den Unterschied in der Lebensqualität, da es in Stuttgart diese Bewegung lange nicht im gleichen Ausmaß gibt. Daher interessiert mich Ihr Standpunkt zu der Frage - ob es dabei um Verbrenner oder Elektroautos geht, ist für mich unerheblich.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrte Frau R.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Unser aller Anliegen sind attraktive Städte. Dazu gehören natürlich vielerlei Faktoren. Unter anderem geht es oftmals um die Anbindung der Innenstädte für die Anwohnerinnen und Anwohner oder Touristen. Damit eng verbunden sind sowohl die Vielfalt als auch die Geschäftsgrundlagen der Ladengeschäfte, Dienstleistungsanbieter oder das Gastronomieangebot. So attraktiv autofreie Innenstädte auch sein mögen, sollten diese Faktoren bei allen Entscheidungen gleichwohl Berücksichtigung finden. Ich unterstütze Initiativen, die einen Beitrag leisten zur Steigerung der Mobilitätsangebote und einer Verbesserung des Angebots hin zu einem intermodalen Verkehr. Dafür habe ich beispielsweise das Deutschlandticket auf den Weg gebracht, welches die Nutzung des ÖPNV vor Ort massiv vereinfacht. Eine Option könnten sogenannte „Mobilitäts-Hubs“ sein, die einfaches Parken den Einpendlerinnen und Einpendlern ermöglichen und von dort aus eine flexible und schnelle Verbindung in die Innenstadt gewährleisten. Welche Verkehrskonzepte im Einzelnen verfolgt werden, entzieht sich meiner Zuständigkeit.
Mit besten Grüßen
Dr. Volker Wissing