Frage an Alexander Hold bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Alexander Hold
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Frage von Agnes D. •

Frage an Alexander Hold von Agnes D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Guten Tag Herrn Hold,

Ich bin eine Leiharbeiterin wer niemals eine Ordentliche Lohn bekommen werde weil der Regierung zuviel Schlupfloch geschafft für die Firmen nach 9 Monate niemals die gleiche Geld wie Festangestellte bekommen werden. Beirat verlängert von 9 auf 18 Monate oder wir bekommen andere Benennungen das wir ja nie Teuer werden.
warum schaffen sie das nicht ab! Ich muss für 1200€ arbeiten in drei Schichten,
Zweite Frage: leider mein SWW Wohnung wird ab 01.10.2018 noch Heute 591€ ein Plus 34€ Mieterhöhung habe wo soll ich wohnen wenn in Sonthofen keine günstige Wohnung finde?

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Sehr geehrte Frau D.,

die Benachteiligung von Leiharbeitern hat eine lange Geschichte. Deshalb hat der Gesetzgeber 2017 mit einer Leiharbeitsreform versucht, hier Abhilfe zu schaffen. Demnach haben Sie spätestens nach 9 Monaten Anspruch auf den gleichen Lohn wie eine fest angestellte Kollegin. Leider gibt es nach wie vor Schlupflöcher. So kann ein Tarifvertrag den Zeitraum auf 15 Monate ausdehnen und die Regelung kann durch rechtzeitigen Austausch der Arbeitnehmer völlig ausgehebelt werden. Genau diesen Fall schildern Sie - und wenn Zeitarbeitsfirmen so handeln, dann hat die Reform die Situation von Leiharbeitern tatsächlich eher verschlechtert. Ich bin dafür, hier gesetzlich nachzubessern!
Zu Ihrer zweiten Frage: Der angespannte Wohnungsmarkt und die Entwicklung der Mieten ist eines unserer größten Probleme zur Zeit. Ich bin der Meinung, dass wir hier in mehreren Bereichen durch bessere Rahmenbedingungen und Förderungen gegensteuern müssen: Bessere Aktivierung von Bauland, Lockerung von Bauvorschriften, Bevorzugung von Mietwohnungsbau, gefördertem Wohnungsbau und Reihenhaus-/Doppelhausbau (z.B. bei der Grunderwerbssteuer, durch Anreize bei der Abschreibung und durch Zuschüsse) und vor allem durch starke Förderung des Mietwohnungsbaus durch kommunale Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Darunter fällt auch das von Ihnen genannte SWW.
All diese Ideen könnten in der Zukunft wirken, helfen Ihnen natürlich nicht in Ihrer momentanen Situation. Bei den geschilderten Verhältnissen müssten Sie eigentlich Anspruch auf Wohngeld haben. Aber auch hier müssten wir dringend die Einkommensgrenzen und die Höhe des Wohngeldes anpassen!

Ich wünsche Ihnen bis dahin Alles Gute!

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