Frage an Alexander Ulrich bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Alexander Ulrich
BSW
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Frage von Matthias H. •

Frage an Alexander Ulrich von Matthias H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Wenn Martin Schulz als Kanzler die Abstimmung über eine Legalisierung von Cannabis freigeben würde, würden Sie dafür oder dagenen stimmen?
Mfg

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BSW

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage.
Ich würde für die Legalisierung von Cannabis stimmen. Es gibt Menschen, die sich enorm an den Geschäften mit illegalen Drogen bereichern. Sie fügen den Menschen und der Gesellschaft einen erheblichen Schaden zu. Ich denke, dass der Drogenhandel, der allein die Umsatzsteigerung zum Ziel hat und dabei über Menschenleben geht, nur durch einen kontrollierten und nicht kommerziellen Vertriebs- und Abgabeweg für heute illegale Drogen, eingedämmt werden kann. Mit einem kontrollierten und staatlich regulierten Cannabismarkt können sich Konsumierende vor Verunreinigungen und gefährlichen Streckmitteln schützen. Die Legalisierung ist ein Schritt in die Richtung hin zu einer gesundheitsorientierten Drogenpolitik. Ich sehe darin die Möglichkeit den Drogenkonsum insgesamt zu verringern. Hierfür sind Projekte wie das sogenannte Drug-Checking (das Testen von Drogen auf ihre Qualität) zu fördern. Internationale Projekte beweisen, dass sich Menschen, die dieses Angebot in Anspruch nehmen, risikobewusster verhalten.
Bei der Frage nach der Legalisierung von Drogen im Allgemeinen, sollte aber im Vordergrund stehen, mit Prävention und Aufklärung dem Drogenkonsum vorzubeugen und Abhängigen zu helfen. Ist der Drogenkonsum illegal, bewegen sich Drogenabhängige permanent in der Illegalität und somit auch in der Kriminalität. Sie werden damit aus der Gesellschaft ausgeschlossen und von ihr allein gelassen. Gleichzeitig fließen große Geldmengen in die Kriminalität ab, während der Drogenkonsum aber nicht eingedämmt wird. Die Legalisierung kann und muss mit gut erforschten Therapiemöglichkeiten, mit einem offenen und somit auch präventiven Umgang mit Drogen sowie mit Kontrollen über den tatsächlichen Wirkstoffgehalt einhergehen. Ein Verbot blockiert Therapiemöglichkeiten, Aufklärung und Kontrollen. Mit der Legalisierung würde auch ein gewisser Reiz von illegalen Drogen auf Jugendliche verloren gehen. Wichtig ist, dass ausreichende Mittel für präventive und therapeutische Angebote bereitgestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Ulrich

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