Frage an Arnold Vaatz

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Arnold Vaatz
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Frage von Joachim S. •

Frage an Arnold Vaatz von Joachim S.

Sehr geehrter Herr Vaatz,

ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich einfach einmal die Fracking-Erfahrungen der Bewohner des Ortes Evans City im Westen des US-Bundesstaates Pennsylvania anschauen würden. Diese lebten in einer Naturidylle bis angefangen wurde Gas aus einem großen unterhalb liegenden Gasfeld per Fracking zu fördern. Die rund 3 Millionen Wasserquellen im Gebiet des „Marcellus Shale“ wurden ab Januar 2011 ungenießbar und die Bewohner u.a. krank aufgrund von erhöhten Werten der Chemikalie Tutol, die beim Fracking eingesetzt wird. Auch Arsen- und Benzolanteile waren seitdem deutlich zu hoch. Und dieser Ort ist nur ein Beispiel von vielen. Die Bewohner müssen seitdem ihr Trinkwasser im Supermarkt einkaufen. Das kann und darf keine Lösung sein! Wollen Sie diese unzweifelhaften Erfahrungen von Fracking in anderen Teilen unserer Welt wirklich blindlinks ignorieren, ohne sich dessen Gefahren und Auswirkungen auf Mensch, Natur und Tiere bewusst zu werden? Das empfinde ich persönlich als weitaus fahrlässiger.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Siefert

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CDU

Sehr geehrter Herr Siefert,

ich verweise Sie zur Beantwortung Ihrer Frage auf meine bereits beim Petitions-Check von Abgeordnetenwatch eingestellte Position zum Thema Fracking:

Ich bin gegen ein gesetzliches Frackingverbot. Durch den geplanten Atomausstieg und die mangelnde Speichermöglichkeit von Energie rückt die Rolle von Erdgas als Energieträger in einem zukünftigen Energiemix in den Mittelpunkt. Aufgrund seiner Flexibilität ist dieses geeignet die inkonstante Einspeisung alternativer Energiequellen auszugleichen. Dabei besitzt Erdgas unter den konventionellen Energieträgern eine relativ gute CO2-Bilanz. Erdgas kommt damit eine Schlüsselrolle bei der Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit des Industriestandortes Deutschland zu.

Schon jetzt erhöhen die rückläufigen Zahlen der heimischen Förderung von Erdgas, die energiepolitische Importabhängigkeit zu Russland. Dabei könnten die Schiefergasvorkommen in Deutschland eine Versorgung von 13 bis 23 Jahren sicherstellen. Angesichts dieser Tatsachen wäre es fahrlässig, ein Verbot der Erdgasgewinnung durch Fracking durchzusetzen, bevor dessen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hinreichend untersucht worden sind. Ich möchte betonen, dass hierbei gesundheitliche Aspekte Vorrang genießen und lehne daher die Nutzung von umwelttoxischen Substanzen ab. Ich unterstütze aber die Bemühungen von Bund und Ländern unter der Mitarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft eine ausreichende Faktengrundlage zu diesem Thema zu schaffen, die gesicherte Aussagen und Entscheidungen über Fracking erst ermöglichen wird.

Mit freundlichem Gruß

Arnold Vaatz