Sehr geehrter Herr Voss,
Ich bin gegen Artikel 11 & Artikel 13, weil diese insbesondere die Meinungsfreiheit & Kreativität massiv einschränken. Die Punkte die gegen die geplante Urheberrechtsreform, sowie gegen das neue Leistungsschutzrecht sprechen, liegen meiner Meinung nach auf der Hand, weshalb ich diese nicht weiter ausführe.

Ich frage mich und Sie (Herr Voss) ernsthaft, wie Sie sich die Umsetzung dieser Artikel (11 & 13) in der Praxis vorstellen. Bereits die DSGVO hat zu einer massiven Verwirrung und Stress geführt. Tausende Webseiten von 1-Mann Unternehmen und Kreativen haben aus Angst vor Abmahnungen ihre Webseiten schliessen müssen. Fotos, kleine Vereine, Blogs und sämtliche Foren sind verschwunden, weil nur eine Hand voll Menschen wusste, wie man die DSGVO überhaupt umsetzen kann. Es konnten nichtmals die ihre Webseite anpassen, die das nötige "know how" oder das nötige Kleingeld für Fachleute hatten. Bis heute wissen die meisten nicht, wie sie ihre Webseite DSGVO freundlich umbauen sollen, da einiges technisch kaum möglich ist.

Nachdem die DSGVO für viele bereits ein Schlag in die Magengrube war, kommt es nun mit Artikel 11 & 13 noch dicker. Die Plattformen YouTube, Google und Facebook für Urheberrechtsverletzungen haftbar zu machen sehe ich sogar noch kritischer, als einen Uploadfilter einzuführen der NICHT funktionieren wird. YouTube ist ja nur der "Raum" und begeht selbst keine Urheberrechtsverletzung. Personen die Videos hochladen begehen evtl. die Urheberrechtsverletzung. Der Vermieter eines Parkplatzes haftet doch auch nicht für Autounfälle auf diesem und verdient auch Geld mit seinem "Raum" (Parkplatz).

Artikel 11 & Artikel 13 entzieht sich mir jeder Logik und ist in meinen Augen nur ein Angriff auf die Internet-Riesen, worunter am Ende das Volk und der kleine Mann leiden muss.

Zurück zu den Fragen:
Wieso findet man keine andere gemeinsame Lösung?
Wie soll das alles technisch und in der Praxis umgesetzt werden?

mfg.