Sehr geehrter Herr E.,

die Impfungen sind der zentrale Baustein, um die Pandemie in den Griff zu bekommen und das öffentliche und wirtschaftliche Leben wieder ohne Einschränkungen aufnehmen zu können. Stand heute (17.3.) haben 8,2 Prozent der Deutschen eine Erstimpfung erhalten, 3,6 Prozent sind vollständig geimpft. Wenn wir dabei schon weiter wären, müsste uns der gegenwärtige Anstieg der Infektionen weniger Sorge bereiten. Meiner Ansicht nach liegt der Grund dafür, dass Länder wie die USA (11,7 Prozent vollständig geimpft), Israel (50,4) oder Großbritanien (36,6 Prozent Erstgeimpfte aber nur 2,4 vollständig geimpfte) bereits weiter sind, in Entscheidungen, die vor Beginn der Impfkampagnen getroffen wurden, z.B. die schnellere Zulassung der Impfstoffe und dadurch früherer Beginn der Impfungen. Israel wurde von der Firma Pfizer bekanntlich so gut mit Impfstoff versorgt, weil es einen höheren Preis bezahlte und im Gegenzug alle Patientendaten für Studien zur Verfügung stellte. Das wäre in Deutschland so nicht möglich gewesen. Man kann über die Impfstrategie und die Priorisierung diskutieren und über die Frage, wann und wie niedergelassene Ärzte eingebunden werden, aber es steht und fällt alles mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen. Auch Bayern hängt letztendlich an der Verteilung nach dem europäischen Schlüssel.
Dafür wurden die Voraussetzungen mit den Entscheidungen der EU geschaffen, wie viele Dosen von welchem Hersteller bestellt wurden. Dabei hat man auch auf Sanofi und Curevac gesetzt, die aber noch keine Zulassung haben und wohl auch frühestens im Juni bekommen.