Frage an Bettina Hoffmann bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Bettina Hoffmann
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Frage von Kevin P. •

Frage an Bettina Hoffmann von Kevin P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Aloha,

Ich habe eine relativ simple Frage und zwar ich bin mittlerweile 26 und vor 3 Jahren habe ich meine Ausbildung als Bürokaufmann abgeschlossen. Leider bekomme ich einfach keine Chance mich in dem gelernten Beruf zu beweisen egal wie sehr ich es auch versuche.

Meine Frage ist jetzt wie wollen Sie es schaffen das auch Leute wie ich endlich eine Feste Arbeit in dem Bereich finden in dem man Arbeiten möchte und auch Chancen bekommt und nicht nur Absagen?

Mit freundlichen Grüßen

Kevin

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr P.,
ich bilde selber aus und weiß wie wichtig es ist, direkt nach der Ausbildung den Einstieg in den Beruf zu finden. Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es. Daher halte ich für den Start Praktika und Weiterbildung für wichtig, selbstverständlich unter dem Aspekt, dass die Arbeit entsprechend honoriert wird und nicht auf Dauer befristete Verträge entstehen, sondern baldmöglichst diese in feste sozialversicherungspflichtige Jobs übergehen. Befristungen wollen wir nur noch erlauben, wenn es einen konkreten sachlichen Grund gibt. Wir finden, die berufliche Aus- und Weiterbildung muss ins Zentrum moderner Arbeitsmarktpolitik rücken. Deshalb fordern wir eine Ausbildungsgarantie für alle. Wir Grüne wollen die Arbeitsagenturen besser ausstatten, damit die Beratung und Unterstützung besser wird. Sie haben ja eine Berufsausbildung gewählt, auf der sich gut weiter aufbauen lässt. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Basiskompetenzen da sind und eine Spezialisierung später stattfindet. Dadurch ergeben sich eventuell neue Perspektiven. Wir wollen, dass Jobcenter und Arbeitsagenturen berufliche Weiterbildung zu einem ihrer Schwerpunkte machen. Dafür entwickeln wir die Arbeitslosenversicherung zu einer grünen Arbeitsversicherung weiter. Diese ist für alle Beschäftigten und Selbständige da und sie unterstützt sowohl Arbeitslose als auch Erwerbstätige durch Weiterbildungsangebote. Berufliche Qualifizierung darf nicht mehr an fehlenden finanziellen Mitteln scheitern.
Bewerbungsverfahren sollten auch überdacht werden. Zu viele BewerberInnen scheiden zu unrecht in den klassischen Bewerbungsverfahren früh aus, weil sehr subjektiv entschieden wird. Es darf nicht sein, dass pauschal nach Geschlecht, Alter, Name, Aussehen, Religion oder ähnlich eine Vorauswahl stattfindet.
Für Menschen, die langzeitarbeitslos sind und absehbar keine Chance in der freien Wirtschaft haben, brauchen wir einen öffentlichen geförderten sozialen Arbeitsmarkt, der ihnen eine verlässliche Perspektive eröffnet. So finanzieren wir sozialversicherungspflichtige Arbeit und Teilhabe an der Gesellschaft statt Ausgrenzung in der Arbeitslosigkeit.
Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und hoffe, Sie finden bald einen passenden Arbeitsplatz.

Mit freundlichen Grüßen
Bettina Hoffmann

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