Frage an Carsten Brodesser von Helena B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Brodesser,
Die Klimakrise ist leider nun doch Realität geworden. Mich haben besonders die starken Feuer in Australien und im Amazonas beunruhigt. Europa erhitzt sich sehr schnell und zudem haben wir nun auch in Deutschland bereits zwei Dürren erlebt. Unsere Felder und Wälder sind in schrecklichem Zustand. Wenn es so weiter geht wie bisher, frage ich mich, wie wir uns und unsere Kinder in Zukunft leben werden? Wird die Landwirtschaft genügend Lebensmittel produzieren? Werden wir auch landesweite Feuer haben? Wenn wir etwas dagegen tun wollen, dann müssen wir schnell handeln, was nur durch die gesamte Gesellschaft getan werden kann und sollte. Manche Organisationen schlagen hierfür BürgerInnenversammlungen vor, um die Frage der Klimawandelvermeidung – ggf. auch polarisierender Fragen – mit allen Kräften gemeinsam zu beantworten. Würden Sie BürgerInnenversammlungen als Instrument befürworten, um solche Entscheidungen mit großer Legitimität zu treffen? Könnte so gegen die Klimakatastrophe vorgegangen werden? Bitte antworten Sie mir. Ich mache mir schreckliche Sorgen und engagiere mich daher ehrenamtlich in diesem Bereich.
Herzliche Grüße,
H. B.
Sehr geehrte Frau Buchberger,
haben Sie vielen Dank, dass Sie mit Ihrer Nachricht zum Thema Klimaschutz über das Portal Abgeordneten-Watch an mich herangetreten sind.
Auch mich beunruhigen die Brandrodungen im Amazonasgebiet und die schweren Waldbrände in Australien zu Beginn dieses Jahres. Die Bewahrung der Schöpfung, die Erhaltung der Lebensgrundlagen für künftige Generationen, ist ein vorrangiges Anliegen unserer CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Wir verfolgen daher eine zielgerichtete Klimaschutzpolitik. Die Klimaziele, zu denen sich Deutschland im Rahmen internationaler Vereinbarungen verpflichtet hat, gelten ohne Abstriche.
Zum Jahresbeginn ist ein Großteil des Klimapakets zur Erreichung des Klimaziels 2030 in Kraft getreten. Es trägt in weiten Teilen die Handschrift unserer Fraktion. Beispielsweise wird ab kommendem Jahr wird ein nationaler Handel mit Verschmutzungsrechten für CO2 eingeführt, welcher bei Benzin und Diesel, Heizöl und Gas ansetzt. Außerdem wird der Austausch einer alten Ölheizung gegen ein neues klimafreundliches Modell wird mit 40 Prozent der Kaufsumme gefördert. Zudem wurde die Mehrwertsteuer für Bahntickets im Fernverkehr von 19 auf 7 Prozent verringert und die Kfz-Steuer orientiert sich künftig stärker am CO2-Ausstoß.
Auch die Landwirtschaft wird von uns in besonderer Weise unterstützt. Mit der neuen nationalen Ackerbaustrategie bieten wir Perspektiven für unsere Landwirtschaft. Damit sichern wir eine ausreichende und qualitativ hochwertige Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen aus Deutschland.
Bei allen notwendigen Anpassungen legen wir Wert darauf, Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen. Dies kann auch auf Grundlage von Bürgerversammlungen geschehen.
Die gegenwärtige Corona-Pandemie bietet uns ebenfalls einen wirtschaftlichen Neustart. Dieser wird nur dann gelingen, wenn wir unsere Kräfte auf nachhaltiges Wachstum konzentrieren. Dazu gehört auch, dass wir den Klimaschutz in innovative und effiziente Lösungen einbetten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Brodesser
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