Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie persönlich und Ihre Partei konkret unternehmen, um die sehr schlechte Versorgung bzgl. ME/CFS schnell und effektiv zu verbessern?

Das Bild zeigt Catarina dos Santos-Wintz lächelnd vor einem betonfarbenen Hintergrund
Catarina dos Santos-Wintz
CDU
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Frage von Magdalena B. •

Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie persönlich und Ihre Partei konkret unternehmen, um die sehr schlechte Versorgung bzgl. ME/CFS schnell und effektiv zu verbessern?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau B.,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Ich halte ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) für eine unterschätzte, schwerwiegende Erkrankung. Viele Betroffene sind nur eingeschränkt arbeitsfähig und häufig auf Pflege durch Angehörige angewiesen. Leider ist die Erkrankung in Deutschland als solche bis jetzt weder anerkannt noch ausreichend bekannt, sodass Betroffene oft stigmatisiert werden und lange auf eine Diagnose warten müssen. Auch eine sozialrechtliche Anerkennung bei der Krankenkasse oder Pflegeversicherung sowie die Versorgungslage der Betroffenen sind sehr schwierig. All dies führt zu einer zusätzlichen Belastung sowie Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit bei den Betroffenen und deren Angehörigen.

Schätzungen zufolge wird ein erheblicher Teil aller Post-Covid-Erkrankten nach sechs Monaten die ME/CFS-Diagnosekriterien erfüllen. Dadurch rechnet man in Deutschland mit bis zu 300.000 zusätzlichen ME/CFS-Fällen, was unsere Gesundheits- und Sozialsysteme langfristig belasten wird.

Für uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist daher klar: Die Versorgung der Betroffenen muss verbessert und die Krankheit als solche anerkannt werden. Zudem sollte sie einer breiteren Bevölkerung ein Begriff werden. Im Antrag „ME/CFS-Betroffenen sowie deren Angehörigen endlich helfen – Für eine bessere Gesundheits- sowie Therapieversorgung, Aufklärung und Anerkennung“ (Drucksache 20/4886) vom 14.12.2022 haben wir daher u.a. einen (verbesserten) Zugang zu Gesundheits- und Sozialsystemen für ME/CFS-Betroffene – z.B. durch die finanzielle und strukturelle Förderung von Kompetenzzentren für ME/CFS – sowie ein dauerhaftes Haushaltsbudget zur Entwicklung biomedizinischer Therapien gefordert. Auch eine sofortige, breit angelegte Aufklärungskampagne sowie ein umfassendes digitales Informationsangebot über die Erkrankung sind aus unserer Sicht nötig.

Über den Antrag meiner Fraktion und damit die Situation von ME/CFS-Erkrankten wurde am 19.01.2023 im Deutschen Bundestag debattiert. Wir hoffen, damit mehr Augenmerk auf die Erkrankung gerichtet zu haben und werden uns nun dafür einsetzen, dass die Bundesregierung unsere Forderungen umsetzt und Betroffene endlich mehr Unterstützung erhalten.

Freundliche Grüße

Ihre

Catarina dos Santos-Wintz, MdB

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