Frage an Christian Schmidt bezüglich Gesundheit

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Christian Schmidt
CSU
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Frage von Thomas M. •

Frage an Christian Schmidt von Thomas M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Schmidt,
in 18 europäischen Ländern gibt es bei der Organspende das Gesetz der Widerspruchslösung : Jeder ist Spender & wer nicht spenden will, kann widersprechen. In Deutschland gilt die Entscheidung & hier sterben bei der momentanen Gesetzeslage jedes Jahr über 1000 Menschen die auf der Warteliste stehen. Man wartetet in Deutschland z.B. auf eine Niere 7- 10 Jahre & in Spanien oder Österreich dagegen nur 1 Jahr, weil es dort die Widerspruchslösung gibt !
Ich fühle mich als Betroffener in Deutschland benachteiligt - gegenüber den Ländern mit Widerspruchslösung !
Was sagen sie zur Widerspruchslösung ?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr M.,

die Organspende hat sich im letzten Jahr erneut rückläufig entwickelt. Auch ich betrachte diese bundesweite Entwicklung mit Sorge. Deshalb sind wir Politiker gefordert, Lösungen zu finden.

Jens Spahn hat den Vorschlag einer „Widerspruchslösung“, nach der grundsätzlich jeder zu einer Organspende verpflichtet ist, der einer solchen nicht ausdrücklich widerspricht, zu Recht angestoßen.

Allerdings bin ich kein großer Anhänger dieser Lösung.

Eine solche Regelung würde schon massiv in die Freiheit und in die Rechte der Menschen eingreifen, was viele vermutlich auch vor ein rechtliches, ethisches und auch religiöses Dilemma stellen würde.

Meiner Ansicht nach ist die Widerspruchslösung auch nicht das geeignete Instrument, um die Zahl der Organspenden signifikant zu erhöhen. Ein Nachweis, dass sich mit der "Widerspruchslösung" die Spendenbereitschaft in Deutschland signifikant erhöhen würde, liegt nicht vor.

Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass ein Großteil der Bevölkerung über das Thema Organspende nicht ausreichend informiert ist. Den Start einer Aufklärungs- und Imagekampagne, die die Bevölkerung informiert, halte ich für sinnvoll und zielführend.

Wir müssen für das Thema „Organspende“ als Ausdruck gelebter Solidarität eine breite politische und gesellschaftliche Anerkennung schaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt MdB