Hallo Frau Schröder, was können Sie tun, um innerhalb der Landwirtschaft ein sinnvolles Netz an ökologischen Räumen auch zeitnah durchzusetzen - und ich meine hier nicht diese sog. Blühstreifen.

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Christina-Johanne Schröder
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Helmut T. •

Hallo Frau Schröder, was können Sie tun, um innerhalb der Landwirtschaft ein sinnvolles Netz an ökologischen Räumen auch zeitnah durchzusetzen - und ich meine hier nicht diese sog. Blühstreifen.

Mein Name ist Helmut T.
Mit freundlichen Grüßen

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Bündnis 90/Die Grünen

Moin Herr T.

vielen Dank für Ihre Fragen und entschuldigen Sie, dass die Antwort ob des letzten Wahlkampftages etwas kürzer ausfällt, als sonst. 

Grundsätzlich sorgt die Förderstruktur im Agrarsystem dafür, dass die Kulturlandschaft immer stärker verarmt. Beispielswiese ist aktuell ein alter Baum keine landwirtschaftliche Fläche - was gerade in Hinblick auf dem Klimawandel, Hitze und den überall gelobten Agroforstsystemen absurd ist. (Wall)hecken werde zwar gefördert, aber das Anreizsystem ist zu gering. Auf kleinen Flurstücken lassen sich auch artenreiche Streuobstwiesen leicht umsetzen. Diese Förderrichtlinien müssen angepasst werden. Natürlich muss auch der Einsatz von Pestiziden konsequent gesenkt werden. 

Bestehende Gesetze und Richtlinien müssen endlich Realität werden, wie § 21 Bundesnaturschutzgesetz, welches Wanderung von Pflanzen- und Tierartendurch über Trittsteinbiotope und Verbindungselemente ermöglichen soll. Auch hier mangelt es an Regelungen, die eine Umsetzung in der Praxis ermöglichen. 

Eine weitere Lösungsbaustein liegt in der Bewirtschaftung der Flächen selbst. In meinem Wahlkreis gibt es das Beespoke-Forschungsprojekt, welches die landwirtschaftliche Praxis und Saatgutmischungen so verändert, dass Insekten davon profitieren: https://www.gruenlandzentrum.org/projekte/beespoke/

Grundsätzlich erlebe ich aber die überwiegende Anzahl der Landwirtinnen und Landwirte als bewusst die Problematik der geringen Biodiversität betreffend. Deswegen bin ich auch überzeugt, dass ein Politikwechsel endlich Lösungen für mehr Biodiversität schafft. 

Mit besten Grüßen
Christina-Johanne Schröder
 

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