Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündung) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

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Claudia Müller
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Frage von Christoph G. •

Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündung) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

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Sehr geehrter Herr. G.

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage.

Selbstverständlich berücksichtigen wir alle aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Sicherheit und Schutzwirkung der Impfstoffe in der Debatte um eine mögliche Impfpflicht. Die aktuellen Daten zeigen, dass die Impfung, besonders eine Boosterimpfung, sehr sicher ist und gut gegen eine Infektion und sehr gut gegen eine Hospitalisierung oder einen schweren Verlauf hilft (siehe RKI-Wochenbericht S. 25 ff.: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-01-20.pdf?__blob=publicationFile)

Verdachtsfälle unerwünschter Nebenwirkungen werden vom Paul-Ehrlich-Institut fortlaufend geprüft, um die Sicherheit der Impfstoffe zu gewährleisten (https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-11-21.pdf?__blob=publicationFile&v=9).

Das PEI kommt in seiner Untersuchung zum Schluss, dass der Nutzen die daraus entstehenden Risiken deutlich überwiegt und empfiehlt deshalb den Schutz vor einer Infektion durch eine Impfung.

Ich verstehe, dass Menschen gegenüber der mRNA-Impfstoffe gewisse Bedenken haben, weil die Technik vergleichsweise neu ist. Dennoch möchte ich auch klar sagen, dass alle bisher in der EU zugelassenen Impfstoffe im Rahmen ihrer Zulassung sicher und wirksam sind. Es besteht keine Gefahr, dass die menschliche DNA durch den Impfstoff manipuliert wird. Die sogenannte messenger-RNA (mRNA) gelangt in die Zelle und wird dort lediglich in Proteine übersetzt. Die mRNAs können weder von unseren Zellen in DNA umgewandelt werden, noch kann die mRNA zum Zellkern, in dem unsere DNA liegt, vordringen. Daher besteht auch keine Gefahr, dass der Impfstoff etwas an unserem Erbgut verändern könnte. (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfstofftypen.html) 

Die EMA hat außerdem den Impfstoff von Novavax Ende Dezember 2021 zugelassen. Die Europäische Kommission bestätigt im August, dass sie einen Kauf von bis zu 200 Millionen Dosen von Novavax plant - für nächstes Jahr 100 Millionen und 2023 weitere 100 Millionen Dosen. Deutschland plant derzeit mit insgesamt 16 Millionen Dosen. Nach Informationen des BMG werden die ersten 1,75 Millionen Dosen des Novavax-Impfstoffs Ende Februar zur Verfügung stehen und mit einem Fokus auf Personen, die diesen Impfstoff bevorzugen, verimpft werden.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Müller

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