Iher Schwerpunkte scheinen Feminismus und Bildung zu sein, was ich toll finde. Haben Sie sich bereits mit der abwesenden Inklusion an bayrischen Schueln und KiTas schon beschäftigt?

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Daniela Di Benedetto
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Frage von Cornelia M. •

Iher Schwerpunkte scheinen Feminismus und Bildung zu sein, was ich toll finde. Haben Sie sich bereits mit der abwesenden Inklusion an bayrischen Schueln und KiTas schon beschäftigt?

Frau Dr. Di Benedetto,
haben Sie vor sich für inklusive Bildung an bayriechen Schulen und KiTas einzusetzen?
Sowohl Italien, insbesondere Südtirol, als auch die Länder des Noedens sind wesentlich weiter, was das Grundrecht Inklussion betrifft.

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SPD

Liebe Frau M.,

besten Dank für diese Frage: Das Thema spielt in der Tat oft eine zentrale Rolle in meiner politischen Aktivität.

Als Hintergrund: Ich bin als promovierte wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Lehrstuhl im Jahr 2001 nach Bayern gekommen und durch meine Tätigkeit konnte ich schon damals "die Lage testen". Meine Erkenntnisse überraschten mich schon damals sehr. Wie Sie ahnen, war bis dato meine Erfahrung mit Schule eine ganz andere.

Je mehr ich mich der bayrischen Gesellschaft annäherte, hatte ich ziemlich früh gespürt, wie das Schulsystem in Bayern auf "Einclusterung" und Sortierung von Kinder basiert, und zwar schon ab dem Kindergarten. Ich hatte mich damals schon Projekten für eine inklusivere Schule angeschlossen. 

Als ich 2008 dann Mutter wurde, habe ich mich mit Bildung allgemein und Schule im Besonderen auch privat intensiv auseinandergesetzt , tiefer verstanden und dies noch stärker kommunalpolitisch angepackt.

Was mich eher als hinderlich beeindruckte, war die starke Rolle der Unterstützung von Eltern im schulischen Werdegang ihrer Kinder, was sehr traurigerweise oft nicht nur ungerecht für Kinder ist, Stichwort “Bildungsferne”, sondern auch eine Gleichstellung der Eltern (in den Familien sowohl beruflich als auch finanziell) und der Kinder (die lernen nur soviel, was die Eltern ihnen anbieten können und solange sie sie unterstützen können/wollen).

Seit dem 2010 unterstütze und begleite ich persönlich ein Pilotprojekt für inklusive, mehrsprachige, ganztags Bildungsangebote. Aus dem Projekt ist eine Schule in Bayern entstanden. Ich hoffe, dass aus diesem Projekt einige "best praxis" auch an der staatliche Schulen übertragen. Bestenfalls dann landesweit.

Meine Idee von Schule ist, dass diese nicht auf Defizite fokussiert, sondern auf Talente setzt! Wir brauchen mehr Raum für Talente und Kreativität in diesem Land.

Wir brauchen dringend einen Pakt zwischen Generationen: Das betrifft auch die Schule, da unsere Kinder durchaus fähig sind mehr Verantwortung zu übernehmen und sich in der Schule eigenständig mit ihren Schulbegleitern (die Lehrkräfte) zu entfalten. Wir müssen eigentlich nur nach Skandinavien schauen.

In Schweden zum Beispiel betreut nicht nur eine Lehrkraft eine Klasse, sondern meist 2-3. Fraglos, dass so sehr viel stärker auch individuell mit den Kindern gearbeitet wird. Und Schweden wir dadurch volkswirtschaftlich nicht ärmer, im Gegenteil: Weil sie eben sehr viele sehr gut ausgebildete Bürger*innen haben durch dieses System in den Schulen.

Ich glaube an eine Schule, wo nicht nur Stoff auswendig gelernt wird, sondern wo mutige Bürger*innen von morgen gebildet werden! Wollen wir es zusammen angehen? Ich würde mich sehr freuen!

Liebe Grüße,

Daniela