Frage an Dennis Buchner

Dennis Buchner
Dennis Buchner
SPD
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Frage von Rüdiger B. •

Frage an Dennis Buchner von Rüdiger B.

Im Rahmen von abgeordnetenwatch.de bitte ich um Beantwortung der folgenden Fragen: Worauf führen Sie den dramatischen Schülerrückgang an der Poelchau-Oberschule zum neuen Schuljahr zurück?
Was werden Sie unternehmen, um die Schule wieder attraktiver zu machen?
Welchen Schultyp halten Sie für eine Eliteschule des Sports für wünschenswert?
Sollen nach Ihrer Meinung Schülerinnen und Schüler, deren sportliche Leistung nicht mehr der Norm entspricht, die Eliteschule verlassen oder soll ihnen an der Schule ein anderes Angebot gemacht werden?
Wie könnte ein solches Angebot ggf. aussehen?
Halten Sie den Einfluss von Sportvereinen (z.B. Hertha BSC) auf die Arbeit an der Eliteschule für angemessen, zu stark oder zu schwach?

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Dennis Buchner
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

herzlichen Dank für Ihre Fragen. Sie sind ja ein Kenner der Materie, trotzdem will ich es auch für die Mitleser kurz halten.

1. Für den Rückgang der Schülerzahlen an der Poelchau gibt es sicher mehrere Gründe, darunter auch der Umzug an den Standort. Sorge muss uns aber machen, dass auch auf den anderen Eliteschulen des Sports Rückgänge zu beklagen sind. Das lässt doch den Schluss zu, dass es schwieriger wird, Kinder und Jugendliche für eine Laufbahn im Leistungssport zu begeistern. Das kann gerade in diesen Zeiten auch mit dem allgemeinen Image des Sports, geprägt durch Skandale in den Organisationen IOC und FIFA zusammenhängen.

2. Ich glaube nicht, dass man an der Schule selbst ansetzen muss. Es ist vielmehr wichtig, Sportangebote auch an anderen Schulen stärker zu etablieren, dafür sind Programme wie "Profivereine machen Schule" und "Berlin hat Talent!" wichtig. Wir müssen in der Sichtung von Talenten besser werden - und sie mehr auf dem Weg in eine duale Karriere aus guter Ausbildung und optimalen sportlichen Bedingungen unterstützen. Im Übrigen würde ich es für vielversprechend halten, auch bei Schülerinnen und Schülern aus Flüchtlingsfamilien sportliche Angebote und Sichtungen zu machen.

3. Integrierte Sekundarschulen an denen alle Abschlüsse möglich sind, mit dem Ziel, möglichst viele Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur zu führen.

4. Ich bin für Großzügigkeit bei der Beurteilung der sportlichen Normen, denn sportliche Krisen kennt jede Sportlerin, jeder Sportler, auch in jungen Jahren. Wer aber keine sportliche Laufbahn mehr anstrebt, muss auf einer anderen Schule ein gutes Angebot bekommen, ggf. auch an Partnerschulen des Sports mit weiteren sportlichen Betätigungsmöglichkeiten.

5. Da ich die tägliche Arbeit nicht verfolge, ist ein Urteil hier schwer. Tatsache ist, dass schon die Aussicht auf eine Karriere als Profifußballer bei den Schülerinnen und Schülern andere Implikationen hat als z.B. bei Leichtathleten. Mir ist wichtig, dass die Berliner Eliteschulen des Sports keine "Fußballschulen" werden, sondern ein breites Angebot bieten, das sich an den Olympiastützpunkt-Sportarten orientiert.

Mit freundlichen Grüßen
Dennis Buchner

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