Werter Kollege Dörrer,

(als Eisenbahner ist das natürlich die absolut korrekte Anrede)

wie Sie hoffentlich wissen, setze ich mich seit Jahren für die Anbindung von Chemnitz an den Fernverkehr und die Elektrifizierung der Strecke Chemnitz-Leipzig ein. In beiden Fällen ist das das viel zitierte lange Bohren von dicken Brettern in der Politik. Beides ist aber auf einem guten Weg - ohne an dieser Stelle zu tief in die Details zu gehen.
Was die Verlängerung der Linie IC 17 Rostock-Dresden bis nach Chemnitz angeht, haben Sie Recht - es war ursprünglich mein Vorschlag aus dem Frühjahr 2019, der dann ab Spätsommer 2019 auch von Bahn und SMWA als Option für die Fernverkehrsanbindung von Chemnitz verfolgt wird.
Bisher wurde das nicht umgesetzt.. Dafür gab es verschiedene Gründe, unter anderem das für diesen Betrieb zusätzlich Ressourcen (Fahrzeuge, Personal) nötig sind und auch die Trassenbelegung mit dem VMS geklärt werden muss.

Zum "kleinen Fahrplanwechsel" im Mai wird eine Verlängerung nicht stattfinden. Derzeit findet die Trassenanmeldung für den Jahresfahrplan 2022, also ab Dezember 2021 statt. Hier wird die Verlängerung der Strecke angemeldet, sodass der IC 17 noch Ende 2021 bis nach Chemnitz fahren könnte. Vielleicht kriegen wir es aber eben auch etwas früher hin. Wir befinden uns ja hier nicht im Modellbahnmodus, sondern im komplexen System der Bahn - deshalb braucht es gründliche Planung und Vorbereitung, mit langen Fristen (Trassenanmeldung).

In jedem Fall setze ich mich weiter für die Verlängerung des IC 17 und auch die Elektrifizierung der Strecke Chemnitz Leipzig ein - denn als drittgrößte Stadt Ostdeutschlands gehört Chemnitz an das Fernverkehrsnetz der Bahn - weil das für die Stadt und die Region eine wichtige Standortentscheidung ist. Dass unsere Kollegen dann in den DB-Produkten ihre Freifahrtscheine nutzen können, ist natürlich ein nettes Extra.

Mit freundlichen und kollegialen Grüßen,

Detlef Müller