Wäre nicht jetzt wo die Impfungen stagnieren und die Impfpflicht her soll, der richtige Zeitpunkt auch alle Risiken der Corona-Impfung breit zu diskutieren und viell. nachzuerfassen?

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Diana Stöcker
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Frage von Anna V. •

Wäre nicht jetzt wo die Impfungen stagnieren und die Impfpflicht her soll, der richtige Zeitpunkt auch alle Risiken der Corona-Impfung breit zu diskutieren und viell. nachzuerfassen?

Müsste man sich nicht einmal alle Einzelfälle ansehen? Beispiel:
https://www.berliner-zeitung.de/news/sprinterin-sarah-atcho-herzmuskelentzuendung-nach-booster-li.206680
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/die-wenigen-mit-impfschaden-nach-der-impfung-wollte-sie-ihr-testament-schreiben-li.208566
Müsste man nicht schauen, ob wir alle Nebenwirkungen mit unserem Spontanmeldesystem erfassen können oder es eine Untererfassung gibt?

Müsste man nicht 3% aller Geimpften systematisch erfassen und zu Nebenwirkungen und Schäden befragen?

Welche Ergebnisse haben Obduktionen erbracht? Sollte man nicht 3% der Toten stichprobenartig auf Impfschäden untersuchen?

Sollte man nicht 3% der Bevölkerung wöchentlich testen lassen und deren Impfungen oder Nichtimpfungen erfassen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau V.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 08. Februar und das damit verbundene Vertrauen. Ich kann Ihnen versichern, dass die Sicherheit von Impfstoffen und eventuelle Nebenwirkungen jederzeit erfasst und geprüft werden. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind Bundesoberbehörden, die für die Zulassung und Überwachung von Impfstoffen und Arzneimitteln in Deutschland zuständig sind. Über die Website des Paul-Ehrlich-Instituts kann jede und jeder vermutete Nebenwirkungen melden. Daneben melden natürlich auch Ärzte und Ärztinnen, Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen sowie Apotheken Verdachtsfälle. Die Meldung geht direkt an die zuständigen Behörden. Alle gemeldeten möglichen Nebenwirkungen werden geprüft. Besteht ein zeitlicher Zusammenhang einer Erkrankung mit einer Impfung, liegt zunächst immer nur ein Verdacht, aber noch kein Beweis vor, dass die Impfung der Auslöser ist. Die Bewertung der Meldungen erfolgt nach international definierten und von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Kriterien. Es ist möglich, jederzeit die gemeldeten Verdachtsfälle in der Meldedatenbank einzusehen.

Bis Ende Januar 2022 wurden bei 162 Millionen Corona-Impfungen 1.600 Anträge auf staatliche Entschädigung wegen vermuteter Impfschäden gestellt. Bis Mitte Januar 2022 waren 18 bestätigt. Wie wahrscheinlich es ist, dass die Impfung im jeweiligen Einzelfall tatsächlich zu unerwünschten Nebenwirkungen geführt hat, muss immer ein medizinisches Gutachten klären. Ein zufälliger zeitlicher Zusammenhang reicht nicht aus.

Bei den im von Ihnen verlinkten Artikel genannten Herzmuskel-/Herzbeutelentzündungen handelt es sich um Impfnebenwirkungen oder Impfkomplikationen, die mit verschiedenen Vakzinen in Verbindung gebracht wurden, einen milden Verlauf hatten und komplett verheilten.

Wenn tatsächlich neue Nebenwirkungen festgestellt werden, werden diese folgendermaßen kommuniziert: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) kontaktiert die Hersteller, die dann sogenannte "Rote-Hand-Briefe" an Ärzte verschicken können. Auch auf der Homepage des Paul-Ehrlich Instituts und auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte werden die neuen bestätigten Nebenwirkungen veröffentlicht. Darüber hinaus berichten natürlich die Medien der Öffentlichkeit über mögliche oder tatsächlich bestätigte neue Nebenwirkungen, wie die genannten Beispiele zeigen. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass Nebenwirkungen nicht festgestellt oder nicht kommuniziert werden. Man muss außerdem bedenken: In dem Maße wie im Verlauf der Coronapandemie standen Impfstoffe und deren Herstellerfirmen vermutlich noch nie im Fokus der Öffentlichkeit.

Außerdem laufen die klinischen Studien weiter und die Probanden werden weiterhin beobachtet. Dies bedeutet, dass Probanden, die im Rahmen der Wirksamkeitsprüfung geimpft wurden, auch über einen längeren Zeitraum überwacht werden. Wenn hier zeitverzögert Komplikationen auftreten, die auf die Impfung zurückgeführt werden können, werden diese Informationen sofort weitergegeben. Auch wenn die die meisten Nebenwirkungen etc. eher kurzfristig nach einer Impfung auftreten, ist auf diesem Weg auch eine längerfristige Beobachtung sichergestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Diana Stöcker

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