Frage an Dieter Janecek von Sultan Abu S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
Im Handelsblatt führen Sie aus: „Die Burka ist kein religiöses Symbol, sondern ein politisches zur Unterdrückung der Frau. In einem freiheitlichen Land haben solche Symbole der Unterdrückung keinen Platz an Schulen und in öffentlichen Einrichtungen ... Und gerade diejenigen, die jetzt mit dem Mantra der Religionsfreiheit argumentieren, sollten bedenken: Die große Mehrheit der Muslime und Muslima lehnt die Vollverschleierung ab.“
Haben Sie einen empirischen Beweis für die These, dass die Verschleierung abgelehnt wird?
Hallo Herr Sadr,
weltweite Befragungen gibt es nicht, sehr aufschlussreich ist aber eine Studie der Universität Michigan von 2014. Dort wurden Umfragen in sieben mehrheitlich muslimischen Ländern durchgeführt mit der Frage, welcher Kleidungsstil bei Frauen für angemessen gehalten wird. Eine signifikante Anzahl von Burka-Fans gab es da nur in Saudi-Arabien - und mit 11 % auch eher ziemlich abgeschlagen. Wenn wir jetzt noch den Niqab dazunehmen, an den ja die meisten denke, die "Burka" sagen, dann gibt es dafür nur in Saudi-Arabien eine Mehrheit. In den meisten anderen Ländern (Tunesien, Ägypten, Türkei, Irak) präferiert eine Mehrheit einen einfachen Hidschab, im Libanon sind die allermeisten gegen jegliche Verschleierung.
http://www.pewresearch.org/fact-tank/2014/01/08/what-is-appropriate-attire-for-women-in-muslim-countries/
Und was für Muslimas in Deutschland klar sein dürfte: hierzulande trägt nur eine verschwindend kleine Minderheit überhaupt einen Vollschleier. Zahlen gibt es dazu keine, die Schätzungen variieren zwischen 300 und 3.000 http://www.zeit.de/2016/39/burka-traegerinnen-deutschland-300-muslime
Für Frankreich liegen Umfragedaten zur Einstellung zum Vollschleier vor - dort ist die Unterstützer relativ stark, aber mit 20 % (muslimische Männer) und 28 % (muslimische Frauen) immer noch deutlich in der Minderheit. http://www.dw.com/en/poll-one-in-four-french-muslims-backs-burqa/a-19560262
Mit freundlichen Grüßen,
Team Janecek
Weitere Fragen an Dieter Janecek
Das Thema Rente geht uns alle an, wir nehmen die Bedenken der jungen Generation sehr wohl wahr, Herr Janecek trägt den Vorschlag der Ampel aber schweren Herzens mit.
Der Gesetzentwurf zielt erstens darauf ab, Vereinbarungen des aktuellen zwischen den Ampelpartnern geschlossenen Koalitionsvertrags umzusetzen.
Das Parteienverbot ist nach unserer Rechtsordnung und den historischen Erfahrungen Deutschlands ein mögliches Instrument. Für ein solches Verbotsverfahren gibt es jedoch zurecht erhebliche verfassungsrechtliche Hürden.
Die Gewährung der Stabilisierungsmaßnahme für die Uniper SE bedurfte als staatliche Beihilfe der Genehmigung durch die Europäische Kommission.